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# taz.de -- Steuern für Gläubige: Seyran Ateş für Moschee-Steuer
> Mit ihrem Vorschlag, auch muslimische Gläubige zu besteuern, stößt die
> liberale Muslimin Seyran Ateş bei Union, SPD und Grünen auf offene Ohren.
Bild: Wünscht eine Moscheesteuer: die Gründerin der Berliner liberalen Mosche…
Berlin epd/taz | Die liberale Muslimin Seyran Ateşund Politiker der Großen
Koalition plädieren für die Einführung einer Moscheesteuer für Muslime. Mit
einer solchen Abgabe sollten die Muslime ihre Gemeinden verstärkt selbst
finanzieren, sagte Ateş, Gründerin der Berliner Ibn-Rushd-Goethe-Moschee,
dem Onlineportal der Welt am Mittwoch. Für den Unions-Fraktionsvize
Thorsten Frei (CDU) wäre eine Moscheesteuer ein „wichtiger Schritt“, um den
Islam in Deutschland von ausländischer Einflussnahme zu emanzipieren.
Viele deutsche Moscheen greifen wegen fehlender Finanzmittel auf Imame aus
dem Ausland zurück. Beim größten Moschee-Verband, Ditib, der mit der
türkischen Religionsbehörde in Ankara verbunden ist, werden Imame aus der
Türkei entsandt.
Das Bundesinnenministerium hält eine solche Abgabe für denkbar, verweist
aber auf rechtliche Hürden. Der für die Deutsche Islam Konferenz zuständige
Staatssekretär im Innenministerium, Markus Kerber (CDU), sagte der Welt,
Ziel müsse sein, „dass Moscheen in Deutschland nicht von Finanzhilfen aus
dem Ausland abhängig sind“. Eine Moscheesteuer analog zur Kirchensteuer
könne „eine Lösung“ sein. Voraussetzung wäre, dass die Moscheen die
Anforderungen des Religionsverfassungsrechts an eine Körperschaft des
öffentlichen Rechts erfüllen.
In der Bundesrepublik besitzen vor allem die evangelische und die
katholische Kirche den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Damit verbunden ist das Recht des Steuereinzugs bei den Mitgliedern.
Auch der SPD-Innenexperte Burkhard Lischka zeigte sich offen für die
Einführung einer Moscheesteuer, ebenso wie die Grünen-Fraktionschefin im
Bundestag, Katrin Göring-Eckardt: „Es wäre klug und höchste Zeit, dass wir
für die muslimischen Gemeinden unabhängige Finanzierungsquellen finden und
damit den schädlichen Einfluss durch politisch gesteuerte Gelder und
radikale Prediger aus der Türkei oder den Golfstaaten endlich unterbinden“,
so die Grünen-Politikerin.
26 Dec 2018
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Schwerpunkt Seyran Ateş
Kirchensteuer
Muslime in Deutschland
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Islam
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