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# taz.de -- Migration in Afrika: Flüchtlinge überfordern Simbabwe
> Mosambikaner und Kongolesen suchen Zuflucht in Simbabwe. Wegen Cholera
> und der schwachen Wirtschaft steckt das Land in der Krise.
Bild: Kein Benzin: Die Wirtschaftskrise stellt Simbabwe schon jetzt vor große …
Harare taz | Als seien die Cholera-Epidemie und die Wirtschaftskrise nicht
genug, kämpft Simbabwe jetzt gegen eine neue Herausforderung: den Zustrom
von Flüchtlingen aus dem Nachbarland Mosambik und der Demokratischen
Republik Kongo.
Die vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR gemeldeten Gesamtzahlen sind gering
– 13.864 registrierte Flüchtlinge und Asylsuchende. Aber Simbabwe hat keine
Aufnahmekapazitäten; eher fliehen Menschen aus Simbabwe in Nachbarländer
wie Südafrika oder Botswana.
1.382 der 2018 in Simbabwe aufgenommenen und registrierten Flüchtlinge
kommen aus dem Kongo; sie fliehen vor Konflikten im Vorlauf der Wahlen am
23. Dezember. 8.324 Flüchtlinge aus Mosambik suchen Schutz vor dem Konflikt
zwischen Regierung und oppositionellen Rebellen, darunter Islamisten, die
seit Oktober im Norden des Landes aktiv sind.
Menschenrechtsgruppen zufolge haben Mosambiks Sicherheitskräfte im Kampf
gegen die islamistischen Gruppen Al-Sunna wa Jama’a and Al-Shabaab in der
nördlichen Provinz Cabo Delgado Dutzende Zivilisten festgenommen, gefoltert
und hingerichtet. Tausende von Menschen sind auf der Flucht.
## Kinder ohne Schule
In Simbabwe warnt jetzt das UNHCR, dass Neuankömmlinge keine Aufnahme
fänden. Im Flüchtlingslager Tongogara rund 400 Kilometer südöstlich der
Hauptstadt Harare, nahe der mosambikanischen Grenze, seien die Kapazitäten
erschöpft. Es gebe für die Kinder unter den Flüchtlingen weder Schulräume
noch Lehrer. Die meisten der Mosambikaner lebten in simbabwischen
Gastfamilien.
Eine biometrische Registrierung und Zählung dieser Flüchtlinge musste wegen
der sich weiter ausbreitenden Cholera in Simbabwe jetzt abgesagt werden: In
der an Mosambik grenzenden Provinz Manicaland sind öffentliche
Versammlungen verboten worden, um die Seuche einzudämmen. „Wir werden mit
den Behörden über Maßnahmen sprechen, damit diese Verifizierung stattfinden
kann“, sagte ein UNHCR-Sprecher.
Dazu kommt, dass die Lebensmittelpreise stark steigen. Im November war das
Grundnahrungsmittel Mais in Simbabwe 76 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Die Gesamtinflationsrate in Simbabwe lag im Oktober bei über 20 Prozent.
6 Dec 2018
## AUTOREN
Danai Marumba
## TAGS
Simbabwe
Flüchtlinge
Schwerpunkt Flucht
Afrikanische Union
Simbabwe
Schwerpunkt AfD
Uganda
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