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# taz.de -- Rohrbomben an Trump-Kritiker: Postzentrum in Florida durchsucht
> Nach dem Versand mehrerer Rohrbomben in den USA an Trump-Kritiker laufen
> die Ermittlungen. Auf der Suche nach Hinweisen führt die Spur nach
> Florida.
Bild: Eine Pressekonferenz zu den aktuellen Entwicklungen in den USA
Opa-Locka dpa/ap | Nach dem [1][Versand von Rohrbomben an bekannte
Demokraten und Kritiker von US-Präsident Donald Trump] führen die
Ermittlungen in den Bundesstaat Florida. Bombenentschärfer und eine
Hundestaffel untersuchten am Donnerstag (Ortszeit) ein Postverteilzentrum
in Opa-Locka, wie die örtliche Polizei auf Twitter mitteilte. Mindestens
eins der verdächtigen Pakete habe das Postzentrum passiert, berichtete der
„Miami Herald“ später unter Berufung auf Ermittler. Bei der Durchsuchung
seien aber keine Bomben gefunden worden.
Unbekannte haben bisher mindestens zwölf Pakete an Trump-Gegner versandt.
Unter den Adressaten befanden sich der frühere Präsident Barack Obama,
Ex-Außenministerin Hillary Clinton, Ex-Vizepräsident Joe Biden und
Schauspieler Robert De Niro. Am Freitag sind zwei weitere verdächtige
Pakete aufgetaucht. Eines der Pakete sei auf dem Weg zum demokratischen
Senator Cory Booker gewesen und in Florida abgefangen worden, teilte die
Bundespolizei FBI am Freitag mit. Booker wird als möglicher Gegenkandidat
von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020 gehandelt.
Das zweite Paket sei an den früheren Geheimdienstdirektor James Clapper
gesandt und in New York gefunden worden, meldeten mehrere US-Medien.
Clapper steht den Demokraten nahe und gilt als vehementer Trump-Kritiker.
Die Untersuchung der seit Montag abgefangenen Pakete und die Fahndung nach
dem Absender dauere an, sagte der stellvertretende FBI-Direktor William
Sweeney bei einer Pressekonferenz in New York am Donnerstag. Einige der
Pakete waren per Post geliefert, andere persönlich zugestellt worden.
Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen hatte dem Sender Fox News gesagt,
mehrere der Päckchen seien von Florida aus versandt worden. Weiter unklar
war, welchen Schaden die Sprengsätze bei einer Explosion hätten anrichten
können.
Nielsen verurteilte die Bombensendungen scharf. „Die Amerikaner werden
diese Arten von Bedrohungen nicht tolerieren, und wir werden uns nicht
einschüchtern lassen“, sagte die Ministerin in einer Stellungnahme am
Donnerstag. Ihr Ministerium und der US-Geheimdienst koordinierten ihre
Ermittlungen in der Sache eng mit der Bundespolizei FBI, so Nielsen weiter.
## Päckchen vermutlich vom selben Täter
Bei dem jetzt in Florida entdeckten Paket handle es sich wahrscheinlich um
eine Sendung, die ursprünglich an den ehemaligen US-Justizminister Eric
Holder in der Nähe von Washington adressiert war, aber nicht zugestellt
wurde, so der „Herald“. Daraufhin sei es zurück an den deklarierten
Absender gegangen – die Abgeordnete Debbie Wasserman Schultz, die von 2011
bis 2016 Parteichefin der Demokratischen Partei war. Auf dem Weg zu deren
Büro im nahen Ort Sunrise, ebenfalls in Florida, passierte es demnach das
Verteilzentrum.
Bei den bisher abgefangenen Sendungen handelte es sich um gepolsterte
Umschläge, die jeweils mit sechs Briefmarken frankiert waren und als
Absender den Namen der Abgeordneten Wasserman Schultz trugen. Die Adressen
waren gedruckt und nicht von Hand geschrieben. Laut New Yorks Bürgermeister
Bill de Blasio stammen die Päckchen vermutlich vom selben Täter.
Angesichts der jüngsten Ereignisse mahnte Ex-Vizepräsident Biden zu mehr
Sachlichkeit in der politischen Debatte und warnte vor einer zunehmenden
Spaltung der Gesellschaft. „Ich hoffe und bete, dass all unsere
Führungspersönlichkeiten daran arbeiten, unseren öffentlichen Dialog
weniger hitzig zu führen“, sagte Biden am Donnerstag bei einem Vortrag an
der State University von New York in Buffalo, wie der Sender NBC
berichtete.
Trumps Namen erwähnte Biden in diesem Zusammenhang nicht, stellte sich aber
inhaltlich gegen dessen Aussagen. „Meine Damen und Herren, die Presse ist
nicht der Feind des Volkes“, sagte Biden unter Applaus. Trump hatte Medien,
die kritisch über ihn berichtet haben, wiederholt als solche bezeichnet.
Auch nach dem Fund der Briefbomben hatte Trump liberalen Medien eine
Mitschuld gegeben.
26 Oct 2018
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