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# taz.de -- Neue Baumhäuser im Hambacher Forst: „Feuerlöscher sind schon be…
> Der von Rodung bedrohte Wald wird wieder besetzt, die Baumhäuser
> entstehen neu. Brandschutzpläne sollen eine Räumung verhindern.
Bild: Im Hambacher Forst wird wieder gebaut
Kerpen/Berlin taz | Es hämmert im [1][Hambacher Forst]. Im sogenannten
Winkel entsteht ein Gerüst, mit Seilen befestigt. Daneben Planen, zu Zelten
gespannt, eine Küche, ein Lager. Die Baumkronen sind an diesem Freitag noch
leer – bis auf eine. Dort haben die BesetzerInnen eine Palette befestigt.
Ähnlich sieht es an den anderen Orten der Besetzung aus, im
„Bermudadreieck“ und in „Hallimasch“. Vier Tage nach dem Abzug der Poli…
nehmen die KohleaktivistInnen den Wald langsam wieder in Besitz.
Seit Mitte September hatte das Land mit viel Polizei 86 Bauten in Bäumen
des Hambacher Forstes abreißen lassen. Darunter etwa 20 Baumhäuser,
ansonsten Paletten und Plattformen mit Planen. RWE wollte ab Mitte Oktober
einen Großteil des Waldes fällen: Dann verfügte das Oberverwaltungsgericht
(OVG) Münster ein vorläufiges Rodungsverbot.
Bislang hat die Landesregierung keine Strategie, wie sie mit der
Wiederbesetzung umgehen soll. Den Einsatz im Hambacher Forst hatte sie mit
Verstößen gegen Brandschutzvorschriften begründet. Während der Räumung war
stets betont worden, diese geschehe unabhängig von der Rodung. Durch den
Gerichtsbeschluss dürfte sich also folglich nichts geändert haben: Wieso
schreitet man dann jetzt nicht ein?
„Die Polizei wird den Wald nicht den Besatzern überlassen“, kündigte
NRW-Innenminister Herbert Reul bereits an. „Eine systematische Besetzung“
werde er „nicht hinnehmen.“ Ob eine Räumung aus Brandschutzgründen noch
einmal notwendig wird, ist unklar: Nach Angaben der BesetzerInnen bauen sie
neue Baumhäuser brandschutzkonform: „Die Feuerlöscher sind schon bestellt�…
heißt es.
## 1,5 Milliarden Euro für Kohleregionen
Ob der Hambacher Forst überhaupt gerodet werden muss, entscheidet indirekt
auch die „Kohlekommission“ des Bundes. Ein Entwurf für einen
Zwischenbericht des Gremiums war am Freitag an einzelne Medien gelangt,
bevor alle Mitglieder der Kommission ihn kannten. Danach sollen die
Kohleregionen in der Lausitz, in Mitteldeutschland und im Rheinland noch in
dieser Legislaturperiode mit 1,5 Milliarden Euro an Strukturhilfen
unterstützt werden. Das aber steht bereits im Koalitionsvertrag.
Das Papier fasst viele bereits bekannte Ideen für eine wirtschaftliche
Entwicklung nach der Braunkohle zusammen. So soll es für die 27 Kreise und
Städte rund um die Tagebaue einfacher werden, Straßen oder Schienen zu
bauen. Bundesbehörden und Forschungseinrichtungen könnten vor allem in die
Lausitz umgesiedelt werden, um dort Jobs und Kaufkraft zu erhalten. Der
Zuzug neuer Firmen könne durch weniger Bürokratie erleichtert werden. Von
der Ansiedlung einer Batteriefabrik, die Wirtschaftsminister Peter Altmaier
(CDU) ins Gespräch brachte, ist in dem Papier laut Süddeutscher Zeitung
aber nicht die Rede.
12 Oct 2018
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Hambacher-Forst/!t5013292
## AUTOREN
Anett Selle
Bernhard Pötter
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Kohleausstieg
Kohle
Schwerpunkt Hambacher Forst
Brandschutz
Schwerpunkt Hambacher Forst
Kohlekommission
Kohleausstieg
Braunkohle
Energiewende
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