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# taz.de -- Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen: Hubertus Knabe aus Knast ent…
> Nach turbulenten Monaten hat der Stiftungsrat der Gedenkstätte nun
> entschieden: Hubertus Knabe ist von seinem Amt entbunden.
Bild: Hubertus Knabe in der Gedenkstätte, im Hintergrund mit Hut: Helmuth Frau…
Berlin taz | Nach Monaten mit Turbulenzen um AfD-Nähe, schwierige
politische Prioritätensetzung und zuletzt Vorwürfen sexueller Belästigung
am Arbeitsplatz hat der Stiftungsrat der Gedenkstätte Hohenschönhausen
jetzt die Reißleine gezogen. In einer Sondersitzung am Dienstag wurde der
Direktor der Gedenkstätte, Hubertus Knabe, von seinem Amt entbunden. Die
Senatsverwaltung für Kultur teilte in einer Stellungnahme mit: „Der
Stiftungsrat hat kein Vertrauen, dass Herr Dr. Knabe den dringend
notwendigen Kulturwandel in der Stiftung einleiten wird, geschweige denn
einen solchen glaubhaft vertreten kann.“
Insbesondere erst kürzlich bekannt gewordene Vorwürfe mehrerer
Mitarbeiterinnen gegen Knabes Stellvertreter, Helmuth Frauendorfer, wegen
sexueller Belästigung haben den endgültigen Ausschlag für die Entscheidung
gegeben. Einstimmig entschied der Stiftungsrat auf die Entlassung Knabes,
der Frauendorfer seinerseits erst am Montag von seiner Funktion entbunden
hatte.
In den vergangenen Monaten standen die Gedenkstätte und ihr Leiter
wiederholt in der Kritik. Insbesondere mit Vorwürfen zu großer AfD-Nähe im
Umfeld der Gedenkstätte musste sich Hubertus Knabe mehrfach
auseinandersetzen. Im Juni [1][trennte sich die Gedenkstätte von ihrem
Mitarbeiter Siegmar Faust], der den Holocaust verhamloste und in einem
Interview Sympathien für die AfD äußerte.
In einem Konflikt im Förderverein warf dessen Schriftführer, der frühere
DDR-Bürgerrechtler Stephan Hilsberg, Knabe vor, [2][die Augen vor einer
rechten Unterwanderung zu verschließen]. Der Vorsitzende des Vereins und
gelegentliche Kolumnist für die rechtspostille Junge Freiheit, Jörg
Kürschner, hatte sich für eine Aufnahme des Berliner AfD-Vorsitzenden Georg
Pazderski stark gemacht.
In Folge der Auseinandersetzung beendete die Gedenkstätte die
Zusammenarbeit mit ihrem Förderverein. Ein Ausschlussantrag gegen Hilsberg
wurde wieder zurückgezogen.
Für Irritationen im Stiftungsrat dürfte auch das Bekanntwerden eines neuen
Großprojektes der Gedenkstätte gesorgt haben. [3][5 Millionen Euro, also
erheblich mehr als der reguläre Jahreshaushalt, waren eingeworben worden],
um zu Extremismus zu forschen, was von einigen Seiten als zu weite
Auslegung des Stiftungszwecks gedeutet wird. Der betont als Kernaufgabe die
Erinnerung an Verbrechen der SED-Diktatur.
25 Sep 2018
## LINKS
[1] /Nach-Holocaust-Relativierung/!5509991
[2] /Stasi-Gefaengnis-Hohenschoenhausen/!5521243
[3] /Foerdermittel-fuer-Stasi-Gedenkstaette/!5524627
## AUTOREN
Daniél Kretschmar
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Schwerpunkt AfD
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