# taz.de -- Wie die Freizeitgesellschaft Natur zerstört: Die Isar, der schwimm… | |
> Schön: Die Isar schlängelt sich aus den Alpen nach München. Unschön: | |
> Gummibootfahrer lärmen und hinterlassen ihren Müll. | |
Bild: Einfahrt Icking: Im Hochsommer gleicht der Bootsverkehr auf der Isar hier… | |
MÜNCHEN taz | Fabian Unger, 42, klipst die Schulterträger seiner olivgrünen | |
Anglerhose fest. Seine Beine stecken in Gummistiefeln. Ein Fernstecher | |
hängt um seinen Hals. So ausstaffiert, nimmt Unger, der beim Landesbund für | |
Vogelschutz arbeitet, einen Trampelpfad durch den Auwald. Der schlaksige | |
Mann mit dem dunklen Haarschopf steigt über umgestürzte Baumstämme, biegt | |
Weidenzweige zur Seite. Endlich öffnet sich das Buschwerk und gibt den | |
Blick frei auf eine großartige Flusslandschaft. Auf einer Breite von rund | |
400 Metern strömt die Isar türkisgrün und in viele Arme verzweigt um weiße | |
Kiesbänke herum. An vielen Stellen hat das Wasser entwurzelte Bäume und | |
tote Äste zu bizarren Gebilden getürmt. Wild sieht es hier aus, einsam und | |
schön. | |
Vom Sylvensteinspeicher, nahe der österreichischen Grenze, bis hierher, in | |
die Pupplinger Au vor den Toren Münchens, ist die Isar fast unverbaut. Auf | |
diesen gut 65 Kilometern zählt sie zu den wertvollsten | |
Wildflusslandschaften Deutschlands. | |
Unger klettert die Steilkante ins Wasser hinunter und watet quer zur | |
Strömung hinüber zu einer flachen Kiesinsel. Auf dem kleinen Eiland geht | |
der Vogelschützer umher, den Blick zu Boden gesenkt. Endlich findet er, was | |
er sucht. Einen Vogel in Weiß und Schwarz, mit rotem Schnabel. Er bückt | |
sich, greift sich das Tier: eine Flussseeschwalbe. Die Farbe auf ihrem | |
bemalten Holzkörper ist etwas abgeblättert nach Wochen in Wind, Sonne und | |
Regen. „Eine Attrappe, mit der wir versucht haben, echte Flussseeschwalben | |
an diesen Platz zurückzulocken“, erklärt er. „Wir hatten sogar zwischen d… | |
Steinen ein Abspielgerät versteckt, das die Geräusche einer Brutkolonie | |
aussendet.“ Doch der Versuch ist gescheitert. Eine Enttäuschung für Unger. | |
„Diese Art war früher an vielen Flüssen zu finden“, erklärt er. „Heute… | |
sie ein Rote-Liste-Vogel.“ | |
Dabei wäre die Insel als Brutplatz eigentlich ideal. Wenig verbuscht, mit | |
guter Rundumsicht. Warum kommen die Vögel nicht? Unger hat eine Vermutung: | |
„Hier ist zu viel Trubel. Ab Mai schippern bei schönem Wetter jeden Tag | |
Schlauchboote vorbei, oft mit nur wenigen Metern Abstand, dafür mit | |
Gelärme. Wie sollen da Vögel leben, die eine Fluchtdistanz von mehr als 100 | |
Metern haben?“ | |
Die Strömung hat etwas Gelbes an die Kiesbank getrieben: ein | |
Schwimm-Viereck aus Plastik, daran geknotet eine große blaue Ikea-Tüte. Als | |
Unger das Wasser ausgießt, klirren darin Bierflaschen. „So Müll treibt oft | |
im Fluss“, sagt Unger. „Die Schlauchbootfahrer ziehen damit ihre Bierträger | |
hinter sich her durchs Wasser, verlieren sie aber oft.“ Er weist mit der | |
Hand über den Fluss. „Da liegen schon viele Scherben.“ | |
## Massenveranstaltung Schlauchbootfahren | |
Schlauchbootpaddler auf der Isar – die gab es schon immer. Es gehört zum | |
Münchner Lebensgefühl, mit der Familie oder Freunden Richtung Süden zu | |
fahren, nach Bad Tölz, Wolfratshausen oder Icking, und von dort gemeinsam | |
in einem Schlauchboot an den weißen Kiesstränden vorbeizugleiten bis in die | |
Stadt hinein, und unterwegs das „Isarflimmern“ zu genießen, das der | |
bayerische Liedermacher Willy Michel in seiner Hymne an diesen Fluss | |
besungen hat. Und ja, auf diesen Fahrten wurde natürlich nicht nur Limo | |
oder Wasser getrunken. | |
Doch aus dem Freizeitspaß ist in den vergangenen zwei, drei Jahren eine | |
Massenveranstaltung geworden. Zwischen Mai und Oktober ist auf der Isar an | |
jedem schönen Tag die Hölle los. Dann fallen Tausende von Freizeithungrigen | |
wie die Heuschrecken über den Fluss her. Wie das aussieht, kann man sich an | |
jedem sonnigen Sommerwochenende an einem der neuralgischen Startpunkte | |
anschauen. Zum Beispiel an einem Samstag an der Station Icking. Ab morgens | |
um 9 Uhr spuckt die S-Bahn der Linie 7 im Zwanzig-Minuten-Takt Horden an | |
Menschen in Freizeitlaune aus. Mit Sombreros und Flipflops bekleidet, | |
manche schon badefertig im Bikini oder Badehosen, mit Paddeln bewehrt, | |
schleppen sie ihre Schlauchboote, Picknickkühltaschen und klirrenden | |
Bierkästen durchs Wohngebiet und dann auf dem Schotterweg bergab durch den | |
Wald zum Fluss hinunter. Einige ziehen ihre Last auf Rollwägelchen hinter | |
sich her. Andere tragen auf den Kopf gestützt große, noch original | |
verschlossene Pappkartons vom Discounter, die Fotos darauf zeigen | |
Schlauchboote, aufblasbare pinkfarbene Flamingos, weiße Einhörner und grüne | |
Palmeninseln. | |
Manch einer glüht vor, hält eine offene Bierflaschen oder -dose in der | |
Hand. Mal mehr, mal weniger laute Klänge aus Musikboxen begleiten die | |
Karawane. Das Schild am Eingang zum Naturschutzgebiet, auf dem steht, dass | |
Lärmen verboten ist, findet keine Beachtung. Unten, an der Einsatzstelle, | |
staut sich der Bandwurm. Im Laufe des Vormittags wird er zu einer | |
Warteschlange von 150 Metern anwachsen. Es wird aufgepumpt, gelacht, Bier | |
getrunken, es riecht nach Sonnencreme und Zigaretten. Neben Deutsch hört | |
man Englisch und Amerikanisch, sehr viel Spanisch, aber auch Tschechisch | |
oder Schweizerdeutsch. | |
## Fabian Ungers Kampf gegen Windmühlen | |
Am Kiesstrand steht auch Fabian Unger, der Mann vom Landesbund für | |
Vogelschutz. Zusammen mit einem Vertreter vom Bayerischen Kanu-Verband hat | |
er einen Stand aufgebaut, bestückt mit Postern und Faltblättern – und mit | |
Luftpumpen. „Wir bieten den Leuten an, kostenlos bei uns Pumpen zu | |
benutzen, und laden sie dabei zu einem Gespräch über Naturschutz ein“, | |
erklärt Unger seine Strategie. | |
Bikinimädchen, Hawaiihemdträger, Studentencliquen, Familien mit kleinen | |
Kindern – alle müssen an Ungers Umweltstand vorbei. Der ruft verschiedene | |
Reaktionen hervor. Ein Mann mault: „Hach, dass man immer alles | |
reglementieren muss!“ Eine junge Frau rollt genervt die Augen. Doch viele | |
lassen sich ansprechen. Unger erzählt vom Huchen, einem gefährdeten | |
Raubfisch, dessen Laich zerquetscht werden kann, wenn Leute ihre | |
Schlauchboote in flachen Gewässer ziehen oder mit dem Paddel in den | |
Laichgründen herumrühren. Er weist darauf hin, dass Flussregenpfeifer und | |
Uferläufer flüchten, wenn sich ihnen ein Mensch nähert, und dafür sogar | |
ihre Gelege oder Jungvögel im Stich lassen. Er zeigt Fotos von perfekt | |
getarnten Eiern, die auf Brutinseln leicht zertreten werden könnten. Unger | |
wirbt für Respekt vor der Natur. | |
## „Die Leute wissen über die Natur fast nichts“ | |
Bis seine Stimme versagt. Um 14 Uhr kann er nur mehr krächzen. „Wir haben | |
in fünf Stunden 418 Boote und 1.178 Bootfahrer gezählt“, sagt er. „Das ist | |
der Wahnsinn: über tausend Menschen, an nur dieser einen Einstiegsstelle, | |
an nur diesem halben Tag!“ Seinen Stand hatte er in den vergangenen zwei | |
Jahren immer wieder auch an anderen Einstiegsstellen aufgebaut. Mit rund | |
4.000 Leuten hat er gesprochen. Als Grund für ihre Bootstour haben die | |
meisten neben dem „Spaß mit Freunden“ das „tolle Naturerlebnis“ genann… | |
Ungers Fazit? „Die Leute wissen über die Natur fast nichts. Im Grunde | |
suchen sie schwimmende Biergärten.“ In den vergangenen Jahren haben sich | |
die Klagen beim Landratsamt massiv gehäuft, von Anwohnern, aber auch von | |
Fischerverbänden und Naturschützern. Die Politik soll dem Treiben endlich | |
ein Ende setzen. Denn beim Paddeln bleibt es nicht: Häufig fachen die | |
Schlauchbootfahrer verbotene Lagerfeuer an und beschallen die Umgebung mit | |
Musikboxen. Sie lassen ihre Einweggrills, Flaschen, Kronkorken und | |
Plastikverpackungen liegen, aber auch Kartons, defekte Schlauchboote und | |
Gummitiere. | |
Der Paddel-Hype ist auch eine Folge des Bevölkerungswachstums der Stadt | |
München. Die wirbt recht gerne mit den Seen, Flüssen und Bergen der südlich | |
gelegenen Landkreise. Auf ihrer offiziellen Homepage schlägt die Stadt das | |
Schlauchbootfahren als Freizeitvergnügen vor, inklusive | |
Zugangsbeschreibungen. | |
Vor allem aber verbreitet sich der Isar-Boom über die sozialen Medien. | |
„2016 lud jemand über Facebook zur Schlauchboot-Grillparty auf die Isar | |
ein, als wäre die sein Wohnzimmer“, erinnert sich Unger. „Im Mai, mitten in | |
der Brutzeit! Über 600 Leute hatten zugesagt.“ Im letztem Moment konnte das | |
Landratsamt diesen Event verhindern, postierte an den Einstiegsstellen die | |
Isar-Ranger, die erschienenen „Partygästen“ klarmachten, dass die Sause | |
nicht steigen würde. | |
Doch all die kleinen und großen Verstöße zu sanktionieren, das schaffen die | |
Behörden schon lange nicht mehr. Was auch daran liegt, dass es bislang nur | |
vier Isar-Ranger gab, die – noch dazu in Teilzeit – für den Schutz der | |
Natur zuständig sind. | |
## Der Fluss als Grundlage für kommerzielle Unternehmen | |
Kaspar Fischer, 45, hauptberuflich Landwirt, ist so ein Ranger. Auf seinem | |
dunkelblauen T-Shirt weisen ein Wappen und ein Schriftzug darauf hin, dass | |
er im Auftrag des Landratsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen unterwegs ist. Der | |
Landkreis reicht bis an die deutsch-österreichische Staatsgrenze, ganz nah | |
ans Karwendelgebirge. Fischer dreht seine Kontrollrunden oft an der oberen | |
Isar, dort wo sie ungezähmt und gletschergrün durch ihr Felsenbett jagt. | |
Hier ist sie besonders schön. Und besonders beliebt: nämlich bei wilden | |
Campern. „In den Sommermonaten kann ich da oben nahezu jede Nacht Menschen | |
beim Zelten und Feuermachen antreffen“, erzählt Fischer. „Dabei bräuchten | |
die Wildtiere in dem Raum wenigstens nachts mal ihre Ruhe.“ | |
Oft ertappt der Ranger Familien beim illegalen Outdoor-Erlebnis. „Wenn ich | |
die Eltern frage, warum sie das tun, ist die Standardantwort: Wir wollen | |
unseren Kindern die Natur nahebringen.“ Fischer schnaubt ärgerlich. „Ich | |
brauche denen bloß paar Fragen zu stellen und merke immer: Die haben keinen | |
blassen Dunst. Die kennen keine einzige Pflanze, keinen einzigen Vogel, die | |
verstehen den Fluss nicht. Die finden einfach nur die alpine Kulisse geil.“ | |
Ein Dorn im Auge sind Kaspar Fischer auch die kommerziellen | |
Rafting-Unternehmen. An Wochenenden setzen unterhalb des | |
Sylvensteinspeichers, bei Lenggries oder Bad Tölz, an die 300 bis 400 Boote | |
gewerblicher Anbieter ein. „Dabei ist die profitorientierte Nutzung von | |
Naturschutzgebieten nach bayerischen Recht klar verboten,“ sagt Fischer. | |
Ein zusätzliches Problem sei, dass die Isar abschnittsweise auch | |
Landschaftsschutzgebiet ist, und in dem ist die gewerbliche Nutzung nur | |
schwammig geregelt. Dazu hinkt die Naturschutzverordnung der Realität | |
hinterher. „Die stammt von 1982, damals gab es doch „Rafting“ noch gar | |
nicht und den ganzen Outdoor-Boom!“, sagt Fischer. | |
Rund 25 Unternehmen hat er in jüngster Zeit gezählt, die Raften auf der | |
Isar anbieten, und das sind bei Weitem nicht nur lokale Unternehmen. „Da | |
kommen auch Unternehmen aus anderen Landkreisen oder gar Österreich, aber | |
lokale Anbieter werben auch in Holland und anderen Ländern“, berichtet er. | |
„Dann karren da Reisebusse an die 60 Leute heran, die zum Rafting auch noch | |
Geocaching oder Schatzsuche gebucht haben, als sei das ganze Schutzgebiet | |
ein Animationspark.“ Keine dieser Agenturen muss dafür irgendeine Erlaubnis | |
erfragen. Man hört den Zorn in Fischers Stimme, als er sagt: „Seit Jahren | |
drängen ich und andere Ranger auf eine Regelung beim Landratsamt.“ Das | |
steckt in einem Dilemma. Das sogenannte Oberland lebt stark vom Tourismus, | |
der ihm jetzt aber sein größtes Pfund, die unberührte Natur, zerstört. | |
## Keine Schwimmweste: Lebensretter im Dauereinsatz | |
Auch Retter der DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) haben von dem | |
Trubel die Nase voll. Regelmäßig muss die Wasserwacht ausrücken, wenn | |
wieder einmal Hobbykapitäne in „Seenot“ geraten sind. Auf rund 42 Einsätze | |
kam die DLRG im letzten Jahr allein auf dem Abschnitt zwischen Bad Tölz und | |
Wolfratshausen, auf nur gut 20 Kilometer Strecke. | |
„95 Prozent unserer ‚Kundschaft‘ sind Privatfahrer, die mit Billigbooten | |
vom Discounter havarieren“, erklärt Maiko Alpers von der DLRG in | |
Geretsried. „Die meisten können nicht wirklich lenken und unterschätzen, | |
dass die Isar ein Wildfluss ist.“ | |
Ein typischer Unfall: Boote prallen gegen Totholzhaufen, werden | |
aufgespießt, verlieren ihre Luft. Dann heißt es schnell: Mann oder Frau | |
über Bord, ins kalte Wasser. Die Isar hat auch im Hochsommer oft nur 15 | |
Grad Celsius, im Frühjahr während der Schneeschmelze jedoch deutlich | |
weniger. „Viele geraten unter Wasser in Schockstarre; wenn sie | |
alkoholisiert sind, fehlen die Reflexe“, sagt Alpers. „Die schlucken ein | |
paar Mal kräftig Wasser, kriegen Atemnot, Panik, und schon sind sie ein | |
Notfall.“ | |
Alpers hat schon in letzter Sekunde eine Frau an den Haaren aus einer | |
Untiefe gezogen, total besoffene Studenten an Land geholt und erlebt, dass | |
eine Crew, die bei Hochwasser gekentert und auf einen Treibholzhaufen | |
geflüchtet war, vom Helikopter abgeholt werden musste. | |
Nach schweren Regenfällen oder während der Schneeschmelze verwandelt sich | |
die Isar in einen Strom, der Treibgut und Baumstämme mit sich reißt. „Genau | |
diese Verhältnisse ziehen aber Leute an, die damit gar nicht umgehen | |
können“, so Alpers. „An solchen Tagen sind wir schon bis zu vier Mal | |
ausgerückt.“ | |
Rettungswesten, Neoprenanzug, Wurfleine oder gar Helm? Fehlanzeige bei fast | |
allen der Schlauchbootfahrer. Maiko Alpers sagt aus Erfahrung: „Die meisten | |
haben nicht einmal ein Erste-Hilfe-Kit dabei.“ | |
An dem Tag, an dem Unger seinen Stand am Flussufer aufgebaut hatte, steht | |
auch Stefan Schmidt vom Kanu-Verband dort und bietet Sicherheitstipps an. | |
Eine Familie mit drei kleinen Kindern, das jüngste kaum drei Jahre alt, hat | |
keine Rettungswesten dabei. Die Eltern winken ab: „Die beiden Jüngeren | |
kriegen Schwimmflügel, und der Sechsjährige kann gut schwimmen!“ | |
## Es hilft nicht: Verbote müssen her | |
Jetzt endlich will das zuständige Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen | |
durchgreifen und eine Bootsfahrverordnung erlassen. „Im nächsten Jahr | |
werden Verbote gelten“, versichert Landrat Josef Niedermaier (Freie | |
Wähler) der taz. Der genaue Inhalt stehe noch nicht fest, „aber zur Debatte | |
stehen ein Verbot von Alkohol, Glasflaschen und Lautsprecherboxen, aber | |
auch von Schwimminseln, Stand-up-Paddlings und Gummitieren. Dafür kann | |
eine Rettungswestenpflicht kommen.“ Rafting könnte eingeschränkt werden. | |
Gilt es noch, Verstöße dann auch zu sanktionieren. Immerhin: Seit einigen | |
Wochen verstärken zwei weitere Isar-Ranger das bisherige Team. | |
Höchste Eisenbahn, denn was da an der Isar abgeht, ist Teil eines Trends, | |
der sich auch in anderen bayerischen Schutzgebieten abzeichnet. So stoßen | |
im Nationalpark Berchtesgaden Ranger immer häufiger auf wilde Zeltlager. | |
Erst jüngst ging der Schrecksee, ein Gebirgssee im Allgäu, schön wie eine | |
Perle und ebenfalls unter Naturschutz stehend, durch die Presse. Mehrfach | |
musste die Polizei eingreifen, weil dort an manchen Wochenenden bis zu 80 | |
Leute zelteten, mit Stand-up-Paddlings und Schlauchbooten über den See | |
fuhren und Bäder nahmen, inklusive Seife und Shampoo. | |
9 Sep 2018 | |
## AUTOREN | |
Margarete Moulin | |
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