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# taz.de -- Bundeskanzlerin in Nigeria: Arbeit! Arbeit! Arbeit!
> Zum Abschluss ihrer Afrikareise verspricht Merkel einiges: deutsche
> Investitionen in Nigeria, Kreditzugang und Studienmöglichkeiten.
Bild: Die Wirtschaftsbeziehungen sollen besser werden: Angela Merkel und Muhamm…
Abuja taz | Sie mögen und sie schätzen sich, Bundeskanzlerin Angela Merkel
und Nigerias Präsident Muhammadu Buhari. Bereits mehrfach haben sie sich
getroffen, auch in Berlin. Am Freitagmittag haben sie sich nun zum ersten
Mal in Nigerias Hauptstadt Abuja gesehen und vor allem über ein Thema
gesprochen, das beiden Ländern liegt: Wirtschaft.
Nigeria ist die größte Volkswirtschaft Afrikas und Deutschlands
zweitgrößter Handelspartner in Afrika südlich der Sahara, und „Deutschland
ist die größte Volkswirtschaft in der EU“, erläutert Merkel vor Dutzenden
Journalisten und Regierungsvertretern. Damit betont sie die bedeutenden
Stellungen beider Länder auf ihren jeweiligen Kontinenten.
Das zeigt auch die Vereinbarung, die zum Abschluss der Wirtschaftsgespräche
unterzeichnet wurde: VW will mit der Herstellung von Autos in Nigeria
beginnen, so wie bereits in Ruanda und anderen Ländern Afrikas. Auch wenn
es noch nicht viel mehr als die Absichtserklärung ist, ist das doch eine
anderes Signal als Solarstrom für 300 Dörfer in Senegal.
Ein weiteres „Memorandum of Understanding“ soll Agrarunternehmern besseren
Zugang zu Krediten ermöglichen. Fehlendes Kapital ist eine
Hauptschwierigkeit für Afrikas Jungunternehmer. Dies jetzt anzupacken, ist
ein Hinweis darauf, dass sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit
verändern muss. „Sie muss sich in Zukunft enger an die
Wirtschaftszusammenarbeit anpassen“, so Merkel.
Nur damit kann gelingen, was [1][Merkel bereits in Ghana und im Senegal]
immer wieder betont hat: Nur die Wirtschaft kann Arbeitsplätze, vor allem
aber Perspektiven für junge Menschen schaffen. Das könnte der Schlüssel
sein, um Migration einzudämmen.
Senegal und [2][Nigeria gelten als wichtige Herkunftsstaaten]. Die Chancen,
auf legalem Weg Visa und Aufenthaltsmöglichkeiten in Europa zu erhalten,
sind gering. Merkel ist klar, dass sich Deutschland nicht komplett
abschotten kann. Ohne Zahlen zu nennen, kündigt sie an, es müssten
Möglichkeiten geschaffen werden, dass mehr Nigerianer in Deutschland
studieren können. Die aktuelle Zahl von 1.200 nigerianischen Studenten ist
verschwindend gering.
Zahlen werden auch bei der viel entscheidenderen Frage der Rückführung von
Nigerianern ohne Bleibeperspektive aus Deutschland nicht genannt. Es soll
um bis zu 30.000 Personen gehen. Bei diesem heiklen Thema muss es für
Merkel eine „Win-win-Situation“ geben. Auch Buhari weicht der Frage aus. In
Abuja hat er ohnehin seiner Kollegin aus Deutschland das Feld überlassen.
Das Einzige, was er mehrfach betont, ist: „Nigeria ist gegen illegale
Migration.“
31 Aug 2018
## LINKS
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## AUTOREN
Katrin Gänsler
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