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# taz.de -- US-Sanktionen und Iran-Abkommen: Weder Krieg noch Verhandlungen
> Ajatollah Ali Chamenei äußert sich erstmals zu den neuen US-Sanktionen.
> Das Atomabkommen sei unverhandelbar, sagt Irans Staatsoberhaupt.
Bild: Hat sich eingeschaltet in den Streit über die US-Sanktionen: Ali Chamene…
Berlin taz | Erstmals seit Inkrafttreten der neuen US-Sanktionen gegen den
Iran hat sich das Staatsoberhaupt des Landes zu dem Thema geäußert.
Ajatollah Ali Chamenei kritisierte die USA am Montag scharf und schloss
Nachverhandlungen des Nuklearabkommens, das die US-Administration im Mai
einseitig aufgekündigt hatte, deutlich aus. „Es wird keinen Krieg geben und
wir werden auch nicht mit den USA verhandeln“, sagte Chamenei der
iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge. Die US-Amerikaner spielten „ein
schlechtes Spiel“.
Das Staatsfernsehen zitierte Chamenei zudem mit den Worten: „Ich verbiete
jedes Gespräch mit Amerika.“ Amerika halte sich nie an seine Versprechen
und gebe „nur leere Worte“ von sich. Auch den Vorschlag von US-Präsident
Donald Trump zu einem direkten Treffen mit dem iranischen Präsidenten
Hassan Ruhani lehnte das geistliche Oberhaupt in seiner Rede am Montag ab.
Am Dienstag waren neue US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft getreten. Die
US-Regierung will auf diese Weise den Iran zurück an den Verhandlungstisch
bringen und das von Trump scharf kritisierte Nuklearabkommen neu
verhandeln. Ab November soll ein US-Ölembargo gegen den Iran den Druck
zusätzlich erhöhen.
In seiner Rede kritisierte Chamenei auch die Misswirtschaft in dem von
einer Wirtschaftskrise geplagten Land. Die Probleme kämen nicht nur von
außen, sondern seien auf interne Schwierigkeiten zurückzuführen. Die neuen
Sanktionen gegen Iran seien weniger schlimm als die Misswirtschaft der
Regierung in Teheran, sagte er. „Das wirtschaftliche Missmanagement
belastet einfache Iraner stärker als die Sanktionen.“
Neuer Raketentest
Unterdessen hat der Iran eine neue Version seiner umstrittenen
Kurzstreckenrakete Fateh präsentiert. Laut Verteidigungsminister Amir
Hatami wurde die neue Rakete mit dem Namen „Fateh-Mobin“ im Iran
hergestellt. Ungeachtet der internationalen Proteste werde der Iran sein
Raketenprogramm jeden Tag verbessern, sagte Hatami nach Informationen der
staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Allerdings würden die Waffen nur im
Verteidigungsfall eingesetzt.
Das iranische Raketenprogramm ist international heftig umstritten. Die
Mittelstreckenraketen gelten als ernsthafte Bedrohung für Irans Erzfeind
Israel.
13 Aug 2018
## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
Schwerpunkt Iran
Ajatollah Ali Chamenei
US-Sanktionen
Schwerpunkt Iran
Türkei
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Schwerpunkt Iran
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