| # taz.de -- Grüne rufen Abschleppwagen: „Verwarnungen bringen ja nichts“ | |
| > Die Grünen in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg wollen, dass das | |
| > Ordnungsamt einen Abschleppwagen bekommt – um Falschparker umgehend vom | |
| > Radweg zu holen. | |
| Bild: Ein Knöllchen ist schnell bezahlt – da schmerzt die „Umsetzung“ (s… | |
| taz: Herr Hartmann, die [1][Grünen in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg | |
| wollen], dass das Ordnungsamt FalschparkerInnen auf Radwegen künftig direkt | |
| mit dem Abschleppwagen auf die Pelle rückt. Wie kamen Sie denn auf diese | |
| Idee? | |
| David Hartmann: Es ist die Pflicht der Ordnungsämter, für freie Rad- und | |
| Fußwege zu sorgen, aber wir erfahren immer wieder, wie schwierig es ist, | |
| einen Abschleppwagen zügig am Einsatzort zu haben. Das dauert bis zu einer | |
| Stunde, weshalb die MitarbeiterInnen lieber Knöllchen schreiben. Davon | |
| werden die blockierten Wege aber nicht frei. Als RadfahrerInnen erleben wir | |
| das tagtäglich. | |
| Wie soll das dann aussehen – würde dem Pkw vom Ordnungsdienst immer ein | |
| Abschleppwagen hinterherzuckeln, oder soll die Behörde selbst entsprechende | |
| Fahrzeuge erhalten? | |
| Als kurzfristige Lösung könnte man einen privaten Abschleppdienst unter | |
| Vertrag nehmen, der mit dem Ordnungsdienst unterwegs ist und von diesem | |
| sozusagen in Echtzeit angefordert werden kann. Aber der nächste Schritt | |
| wäre tatsächlich ein bezirkseigener Abschleppdienst. Es dauert natürlich | |
| etwas länger, das aufzubauen. | |
| Wie viele Falschparker werden denn zurzeit im Bezirk abgeschleppt? | |
| Sehr, sehr wenige. Ich habe das einmal für die Oranienstraße in Kreuzberg | |
| abgefragt. Ergebnis: Im laufenden Jahr ist dort genau ein Auto abgeschleppt | |
| worden. Gleichzeitig wurden fast 2.000 Verwarnungen erteilt. Wie man sieht, | |
| bringt das nichts. | |
| Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) kann ja nur politische Forderungen | |
| beschließen. Wie wahrscheinlich ist, dass das Bezirksamt diese Forderung | |
| umsetzt? | |
| Ich habe beim Bezirksamt bereits angefragt, ob es rechtlich möglich ist, | |
| und der für Ordnungsangelegenheiten zuständige Stadtrat Andy Hehmke (SPD) | |
| hat mir das bestätigt. So, wie ich die Debatte einschätze, denke ich, dass | |
| es auch den anderen Parteien sehr wichtig ist, schwächere | |
| VerkehrsteilnehmerInnen besser zu schützen. Insofern bin ich da sehr | |
| optimistisch. | |
| Sie gehen davon aus, dass sich ein bezirklicher Abschleppdienst über die | |
| anfallenden Bußgelder und Gebühren selbst finanzieren kann. Aber das | |
| Problem ist doch: Wenn das Modell Erfolg hat und FalschparkerInnen | |
| abschreckt, bleibt das Geld aus. | |
| Also das kann noch dauern, bis wir einmal soweit sind. Und aus Angst vor | |
| dem eigenen Erfolg untätig zu bleiben, wäre absurd. Jetzt ist die Situation | |
| dramatisch und jetzt müssen wir etwas unternehmen. | |
| 30 May 2018 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/politik-und-verwaltung/be… | |
| ## AUTOREN | |
| Claudius Prößer | |
| ## TAGS | |
| Verkehrspolitik | |
| Radwege | |
| Falschparken | |
| Schwerpunkt Radfahren in Berlin | |
| Fahrrad | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Berliner Radaktivist vor Gericht: Polizeibeobachter bleibt in der Spur | |
| Punktsieg vor Gericht für den „Polizeibeobachter“ Andreas Schwiede. Das | |
| Ordnungsamt Mitte wollte ihn mit einem Platzverweis belegen. |