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# taz.de -- Cannes-Hauptpreis geht nach Japan: Goldene Palme für „Shoplifter…
> Die Goldene Palme geht an einen berührenden japanischen Film über eine
> Familie am Rande der Gesellschaft. Auch die Satire „BlacKkKlansman“ wird
> prämiert.
Bild: Mit „Shoplifters“ gewonnen: Preisträger Kore-Eda Hirokazu
Cannes dpa | Ein berührendes Familiendrama aus Japan hat die Goldene Palme
des Filmfestivals Cannes gewonnen. Der Regisseur Kore-Eda Hirokazu nahm die
Auszeichnung am Samstagabend für seinen Beitrag „Shoplifters“ entgegen.
Darin erzählt der 55-Jährige von einer aus Außenseitern zusammengewürfelten
Familie, die am Rande der Gesellschaft lebt.
Der japanische Filmemacher hatte 2013 bereits den Jurypreis für sein
ebenfalls sehr einfühlsames Drama „Like Father, Like Son“ in Cannes
gewonnen. Es ist die vierte Palme für Japan; zuletzt gewann Shohei Imamura
1997 für „The Eel“.
Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals,
ging in diesem Jahr an den US-Amerikaner Spike Lee. Seine gefeierte Satire
„BlacKkKlansman“ basiert auf der wahren Geschichte eines schwarzen
Polizisten, der sich in den 70er Jahren in den rassistischen Ku-Klux-Klan
einschmuggelte. Die Hauptrolle spielt John Washington, der Sohn von
Hollywoodstar Denzel Washington.
Als bester Schauspieler wurde erwartungsgemäß der Italiener Marcello Fonte
geehrt. Er spielt in Matteo Garrones „Dogman“ einen gutmütigen Mann, der
immer mehr von einem Kriminellen drangsaliert wird – bis er schließlich
alles im Leben verliert. Beste Schauspielerin wurde ebenfalls wenig
überraschend Samal Yeslyamova aus Nordkasachstan für ihre Leistung in dem
Drama „Ayka“ von Sergey Dvortsevoy. Sie spielt darin eine Mutter, die ihr
Neugeborenes zurücklässt, weil sie es sich nicht leisten kann, es zu
ernähren. „Ayka“ ist eine deutsche Koproduktion.
## Erstmals eine Sonderauszeichnung
Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals wurde auch eine
Sonder-Goldene Palme verliehen: An Jean-Luc Godard, weil er „Kino konstant
neu definiert“, wie Jurypräsidentin Cate Blanchett erklärte. Die
französische Regielegende Godard hatte im Wettbewerb dieses Jahr das
experimentelle Werk „The image book“ vorgestellt.
Der Preis der Jury ging an den libanesischen Beitrag „Capernaüm“ der
Regisseurin Nadine Labaki. Für die beste Regie wurde der Pole Pawel
Pawlikowski für sein in Schwarz-Weiß gedrehtes „Cold War“ ausgezeichnet.
Die Trophäe für das beste Drehbuch gab es gleich zwei Mal: Für die
Italienerin Alice Rohrwacher und ihr märchenhaftes „Happy is Lazzaro“ sowie
für die Iraner Jafar Panahi und Nader Saeivar, die das Script für Panahis
Film „Three faces“ schrieben.
Das Festival war am 8. Mai mit dem Drama „Everybody knows“ des Iraners
Asghar Farhadi eröffnet worden. 21 Beiträge konkurrierten im Wettbewerb um
die Preise; ein deutscher Filmemacher war in diesem Jahr nicht dabei.
20 May 2018
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