# taz.de -- Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“: Die erste Frau im M�… | |
> Die „SZ“ beruft zum ersten Mal eine Frau in die Chefetage: Julia Bönisch, | |
> bisher Chefin von sueddeutsche.de soll sich um das Digitale kümmern. | |
Bild: Julia Bönisch, 37 Jahre alt, ist seit elf Jahren bei süddeutsche.de | |
„Mitglied der Chefredaktion, Digitales: Julia Bönisch“ steht seit heute | |
(18. Mai) im Impressum auf Seite 4 der Süddeutschen Zeitung (SZ). Was so | |
nonchalant klingt, ist für die Zeitung ein großer Schritt: Bönisch ist die | |
erste Frau in dem Männerkreis an der Spitze der SZ. | |
Sie ist 37 Jahre alt und arbeitet seit 2007 bei sueddeutsche.de. Dort war | |
sie unter anderem Chefin vom Dienst und [1][wurde 2017 Chefredakteurin]. | |
Seit dem Weggang ihres ehemaligen Co-Kollegen Stefan Plöchinger im Oktober | |
2017 leitet sie die Seite allein. | |
In der Redaktion gilt sie vor allem als Managerin, als tough und mitunter | |
harsch. Publizistisch tritt sie kaum in Erscheinung. Damit ist sie | |
allerdings nicht allein: Bei vielen Medienhäuser kann man beobachten, dass | |
sich die Print-Chefredakteure häufiger in öffentliche politische Debatten | |
einmischen als ihre KollegInnen der Onlineableger. Trotzdem, heißt es aus | |
der Redaktion, begegne Bönisch ihren Print-Chef-Kollegen Kurt Kister, | |
Wolfgang Krach und Heribert Prantl in Konferenzen und Sitzungen auf | |
Augenhöhe. | |
Wolfgang Krach zeigte sich Anfang dieses Jahres [2][im Gespräch mit der taz | |
zögerlich], Bönisch in die Chefredaktion zu berufen. Obwohl ihr Vorgänger | |
Stefan Plöchinger genau jenen Posten in der Chefredaktion hatte, den sie | |
nun hat, rückte Bönisch zunächst nicht auf, als Plöchinger zu Spiegel | |
Online ging. Dies zu entscheiden, sei Sache der Herausgeber und Verleger, | |
sagte Wolfgang Krach im Januar. Bönischs Beförderung, so teilt es der | |
Verlag nun mit, sei ein „weiterer Schritt in der immer enger werdenden | |
Zusammenarbeit zwischen den gedruckten und digitalen Angeboten“ der | |
Zeitung. | |
Die Süddeutsche Zeitung hat in den vergangenen Monaten mehrere Frauen | |
befördert oder für wichtige Posten eingekauft. Die Frauenquote unter den | |
Führungskräften, die bei der SZ so niedrig war wie bei fast keinem anderen | |
überregionalen Blatt, erhöhte sich dadurch allerdings nur marginal. Mit | |
Bönisch stehen unter den 34 im Impressum aufgelisteten Personen nun 8 | |
Frauen. Das ist knapp ein Viertel. | |
18 May 2018 | |
## LINKS | |
[1] /!5364061/ | |
[2] /!5474358/ | |
## AUTOREN | |
Anne Fromm | |
## TAGS | |
Süddeutsche Zeitung | |
Frauenquote | |
Chefredaktion | |
SAP | |
Süddeutsche Zeitung | |
Freistaat Bayern | |
Frauenquote | |
Spiegel Verlag | |
Medien | |
Süddeutsche Zeitung | |
Spiegel Online | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Neue Vorstandsvorsitzende bei SAP: Die erste Frau | |
Bislang gab es im DAX nur männliche Chefs. Nun wird Jennifer Morgan | |
Ko-Vorstandsvorsitzende beim Softwareriesen SAP. | |
Stunk um „SZ.de“-Chefin Julia Bönisch: Stunk im Turm | |
Weil sie einen Text im Branchenblatt „Journalist“ verfasst hat, gerät die | |
Digitalchefin der „Süddeutschen Zeitung“, Julia Bönisch, unter Druck. | |
In Bayern geht das Kommentieren anders: Irrsal und Wirrsal | |
Humanistische Bildung gehört im Freistaat dazu. Zum 100. Jubiläum ein | |
Kommentar, wie ihn Heribert Prantl nicht besser hätte schreiben können. | |
Überwiegend männliche Chefredaktionen: Wo sind die Frauen? | |
In den vergangenen Wochen haben viele Verlage neue Chefredakteure | |
engagiert. Fast alle sind mittelalte, weiße Männer. | |
„Der Spiegel“ wechselt Chefredaktion aus: Mehr „Manager Magazin“ wagen | |
Steffen Klusmann soll als neuer „Spiegel“-Chef Online- und Print-Redaktion | |
zusammenlegen. Die Mitarbeitenden erfahren das aus den Medien. | |
Medien zu Horst Seehofers Personal: Der Blick ins eigene Haus fehlt | |
„Geht gar nicht“, hieß es zu Seehofers Männer-Personal aus den Redaktione… | |
Dabei würde ein Foto ihrer Teams wohl ähnlich aussehen. | |
Frauen in Medien: Aufwärts ist noch nicht oben | |
Die „Süddeutsche Zeitung“ ist eine der Zeitungen mit den wenigsten Frauen | |
in Führungspositionen. Das soll sich ändern, aber nicht alle glauben daran. | |
„Spiegel Online“ und „Süddeutsche.de“: Neue Chefinnen für Online-Medi… | |
Gleich zwei deutsche Nachrichtenseiten bekommen eine neue Spitze. „SpOn“ | |
und „Süddeutsche.de“ befördern jeweils eine Frau in die Chefredaktion. |