# taz.de -- Puppentheater Hans Wurst Nachfahren: Ende ohne Schrecken | |
> Die Hans Wurst Nachfahren hören auf, ihre Bühne aber bleibt. Das Haus ist | |
> bis 2023 als Kulturort für Kinder und Jugendliche gesichert. | |
Bild: Szene aus dem letzten Stück der Hans Wurst Nachfahren „Pinocchio“ | |
Es war ein längliches Hin und Her: Bereits vor vier Jahren drohte dem | |
Puppentheater Hans Wurst Nachfahren am Schöneberger Winterfeldtplatz nach | |
37 Jahren das Aus. Doch dann sammelte eine Bürgerinitiative Unterschriften, | |
es gab viel Presse und Empörung, und schließlich konnte der Senat den | |
Mietvertrag für das Theater mit Hauseigentümer Jörg Hiller verlängern. | |
Hiller hatte das Haus 2013 gekauft, wollte die Räume aber lieber als | |
Tonstudio und Ort für experimentelle Musik nutzen. | |
Dann, vor wenigen Wochen, erneut eine Hiobsbotschaft: Die Verlängerung sei | |
ausgelaufen, hieß es, am 3. Juni gebe es die letzte Vorstellung. Doch nun | |
kommt die Rettung in letzter Sekunde: Das Haus wird bis 2023 als Kulturort | |
für Kinder und Jugendliche gesichert. | |
Allerdings mit einem Wermutstropfen, denn das passiert ohne die | |
altgedienten Puppenspieler Barbara Kilian und Siegfried Heinzmann, die das | |
Theater Anfang der 80er gründeten und aus persönlichen Gründen Schluss | |
machen. Die Senatsverwaltung für Kultur hat den Standort bereits | |
ausgeschrieben: Alle in Berlin ansässigen Personen, die hier ein | |
professionelles Programm anbieten wollen, können sich bewerben. | |
## Letzte Vorstellung am Wochenende | |
Wer Kilian und Heinzmann ein letztes Mal an den Puppen erleben möchte, muss | |
sich dieses Wochenende anstellen. Die „Pinoccio“-Vorstellungen am Samstag | |
und Sonntag um 16 Uhr sind ausverkauft, aber vielleicht gibt es Restkarten | |
für ein paar Geduldige. | |
1 Jun 2018 | |
## AUTOREN | |
Susanne Messmer | |
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