| # taz.de -- Weltweit erstes Abkommen in Dänemark: Airbnb meldet Vermieter an d… | |
| > Wer bei Airbnb Ferienwohnungen anbietet, soll auch Steuern zahlen. | |
| > Vermieter sollen deswegen künftig ans Finanzamt gemeldet werden. | |
| Bild: Proteste gegen Ferienwohnungen sind allgegenwärtig: „Tourist go home�… | |
| Stockholm taz | „Wer hier vermietet, soll hier auch Steuern zahlen“, sagt | |
| Dänemarks Finanzminister Karsten Lauritzen. Weshalb er „sehr zufrieden“ | |
| sei, dass dieses Prinzip nun auch für Vermieter gelte, die Ferienwohnungen | |
| über die Internetplattform Airbnb vermieten. | |
| Was Airbnb selbst als „weltweit erstes“ derartiges Abkommen bezeichnet, das | |
| man mit der Steuerbehörde eines Landes getroffen habe, wurde am Donnerstag | |
| in Kopenhagen unterzeichnet. In Zukunft wird das Unternehmen dem dänischen | |
| Fiskus automatisch die Einnahmen aller seiner mehr als 20.000 in Dänemark | |
| aktiven Vermieter melden. | |
| Diese Einnahmen mal zu „vergessen“ oder bewusst „schwarz“ zu vermieten,… | |
| nun nicht mehr möglich, so Lauritzen. Auch müsse Dänemark mit dem neuen | |
| Abkommen nicht Umwege gehen wie beispielsweise Deutschland, wo das | |
| Bundesfinanzministerium derzeit über ein Auskunftsersuchen an die | |
| Steuerbehörden Irlands versucht, an die personenbezogenen Daten deutscher | |
| Airbnb-Vermieter heranzukommen, um diese mit den Steuerdaten abzugleichen. | |
| Von einer „fairen und klaren Regelung“ und einem „Modell, das sicher nicht | |
| nur in Europa, sondern weltweit kopiert werden könnte“, sprach | |
| Airbnb-Informationschef Patrick Robinson. Diese Zufriedenheit könnte auch | |
| damit zu tun haben, dass das dänische Parlament den jährlichen | |
| Steuerfreibetrag für derartige Mieteinnahmen auf umgerechnet rund 3700 Euro | |
| hochsetzte. Womit nach ersten Schätzungen letztendlich vor allem | |
| professionelle Akteure, die Wohnungen vorwiegend zum Zweck der Vermietung | |
| über Airbnb und andere Plattformen verwenden, tatsächlich Steuern zahlen | |
| müssen. | |
| ## Vermietung höchstens 70 Tage pro Jahr | |
| Und laut Finanzminister Lauritzen ist es die Gruppe von Eigentümern, die | |
| Wohnungen dauerhaft dem allgemeinen Wohnungsmarkt entziehen, die man | |
| treffen wolle. In Kopenhagen und besonders gefragten Küstenorten hat sich | |
| das zunehmend zu einem Problem entwickelt. Der dauerhaften Umwandlung von | |
| Wohnraum in Airbnb-Unterkünfte soll in Zukunft auch dadurch ein Riegel | |
| vorgeschoben werden, als die jährliche maximale Mietzeit grundsätzlich auf | |
| 70 Tage begrenzt werden soll. | |
| Dazu wird nicht nur das neue Meldeabkommen mit Airbnb eine | |
| Berechnungsgrundlage bilden, laut Lauritzen gebe es auch einen „Dialog“ mit | |
| dem Unternehmen, Wohnungen automatisch nach 70 Tagen Mietzeit für weitere | |
| Vermietungen zu sperren. Steuerpflicht und maximale Vermietzeit durch | |
| Einschaltung mehrerer Plattformen zu umgehen soll ebenfalls erschwert | |
| werden. Der Finanzminister kündigte an, die Kontrollen deutlich zu | |
| erweitern, der Steuerbehörde würden dafür zusätzliche Mittel bewilligt | |
| werden. | |
| 18 May 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Reinhard Wolff | |
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