# taz.de -- Nach den Winterspielen in Pyeongchang: Russland gehört wieder dazu | |
> Die Suspendierung des Russischen Olympischen Komitees ist beendet, | |
> entscheidet das IOC. Es habe keine weiteren Dopingfälle gegeben. | |
Bild: Ein Zuschauer schwenkt bei der Medaillenvergabe in Gangneung die russisch… | |
Lausanne dpa | Drei Tage nach den Winterspielen von Pyeongchang hat das | |
Internationale Olympische Komitee die Sanktionen gegen Russland aufgehoben. | |
Weil es bei den Winterspielen in Pyeongchang keine weiteren Dopingfälle | |
russischer Sportler gegeben habe, sei die Suspendierung des Russischen | |
Olympischen Komitees beendet, teilte das IOC am Mittwoch mit. [1][Als | |
Strafe für den organisierten Sportbetrug bei den Heimspielen 2014 in | |
Sotschi waren in Pyeongchang nur russische Einzelstarter ohne eigene Flagge | |
und Hymne sowie in neutraler Teamkleidung zugelassen gewesen.] | |
Diese Verbannung der Russen aus der olympischen Familie ist nun vorbei – | |
allerdings mit leichter Verspätung. Eigentlich war vom IOC avisiert worden, | |
dass Russlands Athleten bereits bei der Schlussfeier der Winterspiele am | |
vergangenen Sonntag wieder mit ihrer Fahnen und in den nationalen Farben | |
einmarschieren könnten. Doch nach den Dopingvergehen des | |
Curling-Bronzemedaillengewinners Alexander Kruschelnizki und der | |
Bobfahrerin Nadeschda Sergejewa wurde die Sperre verlängert. | |
Von den führenden Anti-Doping-Agenturen war der Beschluss des IOC, die | |
Bewährungsfrist für die Russen nur um wenige Tage auszuweiten, scharf | |
kritisiert worden. „Das ist ein weiterer kurzlebiger Deal. Der Umgang des | |
IOC bei diesem Thema hat sich von „schlecht“ zu „schlechter“ entwickelt… | |
hieß es in einer Presseerklärung. | |
## Kaum Zugeständnisse der Russen | |
In der Affäre um die systematischen Manipulationen von Sotschi hatten die | |
Russen zuvor kaum Zugeständnisse gemacht. Bis heute werden die Ergebnisse | |
der Ermittler zum Sportbetrug bei Olympia 2014, von dem offensichtlich eine | |
Reihe russischer Sportler profitiert hatte, von den Russen nicht anerkannt. | |
Erst kurz vor Fristablauf hatten die Russen die vom IOC geforderte | |
Strafzahlung von 15 Millionen Dollar geleistet. | |
In Südkorea waren 168 Sportler als Olympische Athleten aus Russland am | |
Start. Sie gewannen zwei Mal Gold, sechs Mal Silber und neun Mal Bronze. | |
Das bedeutete in der Nationenwertung nur Platz 13 nach dem ersten Rang von | |
Sotschi 2014. Dennoch hatte Sportminister Pawel Kolobkow betont: „Unsere | |
Athleten haben zum Wohl künftiger Athleten und zum Wohl der Zukunft des | |
russischen Sports teilgenommen. Sie sind alle Helden, ohne Ausnahme.“ | |
Bei den kommenden Paralympics in Pyeongchang (9. bis 18. März) ist Russland | |
durch 30 Athleten unter neutraler Flagge vertreten. Von den paralympischen | |
Sommerspielen in Rio 2016 waren russische Sportler noch komplett | |
ausgeschlossen gewesen. Diesmal folgte das Internationale Paralympische | |
Komitee dem Beispiel des IOC. Das nationale Komitee Russlands wurde zwar | |
ausgesperrt. Die 30 als sauber geltenden Athleten, davon fünf Guides, | |
starten aber unter paralympischer Flagge auf spezielle Einladung. | |
28 Feb 2018 | |
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