# taz.de -- Kommentar Trump feuert Tillerson: Organisiertes Chaos | |
> Rex Tillerson muss sein Amt als Außenminister verlassen. Das verdeutlicht | |
> nur wieder einmal, dass Donald Trump alles allein entscheiden möchte. | |
Bild: Mag sein Chaos gern gut sortiert: US-Präsident Donald Trump | |
Wenige Tage nachdem Wirtschaftsberater Gary Cohn seinen Hut nahm, hat | |
US-Präsiden [1][Donald Trump jetzt seinen Außenminister Rex Tillerson | |
gefeuert]. Beides spricht nicht nur von der absolut vertikalen Organisation | |
der Regierungsspitze, an der der Chef allein entscheidet. Sondern auch über | |
das organisierte Chaos, das Trump goutiert und das seine Macht vergrößert. | |
Bei den jüngsten Abgängen aus der US-Spitze kommt hinzu, dass mit den | |
beiden Männern zugleich die beiden obersten Repräsentanten von zwei | |
wirtschaftlichen Giganten aus der Regierung verschwinden: Wall Street und | |
die Ölindustrie. | |
Es gibt keinen Anlass, Tillerson hinterherzuweinen. [2][Er war als | |
Außenminister schwach], ineffizient und bei entscheidenden Fragen abwesend. | |
Und er hat sein Ministerium auf eine Art ausgehöhlt und ausgehungert, die | |
langfristige Folgen hinterlassen wird. Er hat qualifizierte langjährige | |
Diplomaten aus der Regierung gedrängt, hat Spitzenpositionen und Positionen | |
verwaist gelassen und es bis heute nicht geschafft, Botschaftsposten in | |
wichtigen alliierten Staaten zu besetzten – darunter Südkorea, | |
Saudi-Arabien und Deutschland. All das ist nicht Diplomatie, sondern | |
diplomatisches Versagen. | |
Aber immerhin ist Tillerson – und das dürfte sein größtes Problem mit Trump | |
gewesen sein – ein unabhängig denkender Kopf. Er ist ein Mann mit | |
Prinzipien, und er hat das getan, was in normalen Regierungen die Qualität | |
der gemeinsamen Arbeit verbessert: Er hat Trump im Zweifelsfall auch mal | |
widersprochen. Er hat ihm andere Wege vorgeschlagen, die Trump freilich | |
nicht eingeschlagen hat. Stattdessen setzt Trump auf Leute, die bar jeder | |
internationalen Erfahrung sind. | |
Jetzt ergänzt der US-Präsident seine Laienspielschar um einem | |
Geheimdienstler. [3][Mike Pompeo hat sich im letzten Jahr für die Position | |
„qualifiziert“], weil er Trump immer zur Verfügung stand und weil er ihm | |
nicht widersprochen hat. Für den Iran und andere Brennpunkte der Welt | |
bedeutet das nichts Gutes. | |
13 Mar 2018 | |
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## AUTOREN | |
Dorothea Hahn | |
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