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# taz.de -- Globaler Waffenhandel hält an: Ausfuhren in Nahen Osten steigen
> Waffengeschäfte boomen, auch Deutschland profitiert. Ein Großteil der
> Exporte geht nach Asien und Ozeanien. Russlands Anteil am Handel
> schrumpft.
Bild: Das HK 433 – Made in Germany
Stockholm taz | Der Trend des globalen Waffenhandels hält an. Laut den
Daten im aktuellen „Waffentransfer-Trendrapport“ des
Friedensforschungsinstituts Sipri wuchs der Handel im Fünfjahreszeitraum
von 2013 bis 2017 um 10 Prozent gegenüber der vorangegangenen
Vergleichsperiode von 2008 bis 2012. Dabei gingen 74 Prozent aller
Rüstungsexporte nach Asien und Ozeanien, allein 32 Prozent in die Länder
des Nahen und Mittleren Ostens. Dort stiegen die Waffeneinfuhren zwischen
den Vergleichszeiträumen um 103 Prozent.
Die Wachstumsrate zeigt sich auch in den deutschen Rüstungsexportzahlen.
Die Konzerne steigerten ihre Waffenausfuhren in den Nahen Osten und die
Golfstaaten um 109 Prozent. Mit einem Anteil von 26 Prozent an den
deutschen Waffenexporten entwickelte sich die Region zu einem fast so
wichtigen Markt wie der aller europäischen Nato- und EU-Partnerländer.
Deren Anteil betrug im vergangenen Fünfjahreszeitraum nur noch 29 Prozent
an den Gesamtausfuhren. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren waren es noch 90
Prozent gewesen.
Weltweit halten die USA, Russland, Frankreich, Deutschland und China einen
Anteil von 74 Prozent am Waffenhandel. Die USA stehen mit 34 Prozent an der
Spitze. Die Hälfte ihrer Exporte gingen in den vergangenen fünf Jahren in
Staaten des Nahen Ostens, vorwiegend nach Saudi-Arabien. „Dank der Deals,
die noch unter der Obama-Administration abgeschlossen wurden, haben die
US-Exporte das höchste Niveau seit den späten 1990er Jahren erreicht“, sagt
der Sipri-Waffenhandelsexperte Aude Fleurant.
Russlands Anteil am Waffenhandel schrumpfte von 26 auf 22 Prozent. Das Land
exportierte weniger Rüstungsgüter als Frankreich, Deutschland,
Großbritannien, Spanien und Italien. Sie kommen auf einen Anteil von 23
Prozent. Deutschland rangierte dabei mit 5,8 Prozent knapp vor China mit
5,7 Prozent. Auf der Einfuhrseite lagen Indien und Saudi Arabien mit 12 und
10 Prozent der Waffenimporte vor Ägypten, den Vereinigten Arabischen
Emiraten und China mit Anteilen um 4 Prozent. Indien steigerte die
Einfuhren um 24 Prozent, und Indonesien rückte sogar mit einem Plus von
rund 193 Prozent unter die Top Ten der weltweiten Waffenimporteure auf.
12 Mar 2018
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
Waffenhandel
Rüstungsexporte
Russland
Deutschland
Naher Osten
Saudi-Arabien
Saudi-Arabien
Rüstungsindustrie
Verbot von Atomwaffen
Rüstungsexporte
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