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# taz.de -- Nach Amoklauf an Schule in den USA: Trump schlägt Lehrer-Bewaffnun…
> Eine Woche nach Parkland spricht sich US-Präsident Donald Trump dafür
> aus, dass Lehrer verdeckt Waffen tragen. Die Schüler aus Parkland äußern
> andere Forderungen.
Bild: Punkt 5 auf Trumps Zettel bei dem Treffen mit Schülern nach dem Schulmas…
Washington ap/dpa/taz | US-Präsident Donald Trump denkt nach eigener
Aussage darüber nach, Schulmitarbeiter verdeckt Waffen tragen zu lassen, um
Amokläufer abzuschrecken. Er ziehe es in Betracht, Vorschläge für eine
solche Bewaffnung zu unterstützen, sagte Trump am Mittwoch im Weißen Haus
bei einem Treffen mit Schülern und Eltern, die von Schulmassakern betroffen
sind. Die Jugendlichen äußerten andere Forderungen als der US-Präsidenten.
Trump empfing die rund 40 Schüler und Eltern im Esszimmer für Staatsbesuche
des Weißen Hauses. „Es gibt nichts schlimmeres als das, was ihr
durchgemacht habt“, sagte Trump. Er setze sich für strengere
Sicherheitsüberprüfungen und eine Erhöhung des Mindestalters bei
Waffenkäufen ein. Während des Treffens hielt der US-Präsident eine Notiz
mit Gesprächspunkten in der Hand. Als letzter Punkt stand darauf: „Ich höre
euch zu“.
Unter den Besuchern waren auch Jugendliche der Marjory Stoneman Douglas
High School in Parkland, an der ein 19-Jähriger in der vergangenen Woche 17
Menschen erschoss.
Der durchschnittliche Amoklauf an einer US-Schule dauere drei Minuten,
erklärte der US-Präsident. Die Polizei habe jedoch eine Reaktionszeit von
durchschnittlich fünf bis acht Minuten. Bewaffnete Mitarbeiter der Schule
könnten einen Amokläufer schneller ausschalten. Er denke, dieser Vorschlag
könnte, „das Problem lösen“, so Trump. Zudem überlegten sich mögliche
Schützen dadurch zweimal, ob sie die Tat begingen.
Er verwies dabei auch auf bewaffnete Flugbegleiter, die seit den Anschlägen
am 11. September 2001 verdeckt Waffen tragen, um im Notfall einzugreifen.
Der Sheriff des Bezirks von Parkland, Scott Israel, sprach sich zwar für
bewaffneten Schutz an Schulen aus, aber gegen Schusswaffen in den Händen
von Lehrern. Bei einer Diskussionsveranstaltung des TV-Senders CNN sagte
Israel, Waffen gehörten nicht in Lehrerhände und bekam dafür Applaus. Auch
der republikanische Senator Marco Rubio aus Florida erklärte, Lehrer zu
bewaffnen sei „eine schreckliche Idee“. Ein Waffengegner ist er dadurch
aber nicht. [1][Ein Schüler fragte auf der Veranstaltung], ob er ihm
bestätigen könne, ob er keine Spenden von der NRA annehme. Rubio sagte
daraufhin, dass er nichts ablehne, was seine Agenda unterstütze.
Viele der Jugendlichen sprachen sich für eine bessere Waffenkontrolle aus.
„Ich verstehe nicht, warum ich immer noch in den Laden gehen kann und eine
Kriegswaffe kaufen kann. Eine AR. Wie kann es so einfach sein, eine solche
Waffe zu kaufen?“, fragte Samuel Zeif in Tränen. Sein bester Freund sei
eines der Opfer gewesen, so der 18-Jährige. Die Schülersprecherin der High
School, Julia Cordover, sagte, sie habe Glück gehabt, dass sie an diesem
Tag von der Schule heimgekommen sei. „Ich bin zuversichtlich, dass Sie
richtig handeln werden“, so Cordover zu Trump.
Am Mittwoch waren tausende Schüler in Florida und Washington für eine
Verschärfung des Waffenrechts in den USA auf die Straße gegangen. In
Floridas Hauptstadt Tallahassee versammelten sich Überlebende des Blutbades
von Parkland und viele andere Jugendliche vor dem Kapitol. In der
US-Hauptstadt protestierten Schüler vor dem Kongress und dem Weißen Haus.
Für den 24. März ist eine Großdemonstration unter dem Motto „Marsch für
unsere Leben“ in Washington geplant, bei dem die Jugendlichen mit
Unterstützung prominenter Anti-Waffen-Gegner auf die Straße gehen werden.
22 Feb 2018
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[1] https://edition.cnn.com/videos/politics/2018/02/22/gun-town-hall-marco-rubi…
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