| # taz.de -- Konflikt in Afghanistan: UN beklagt über 10.000 zivile Opfer | |
| > Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge sind dem Konflikt auch im | |
| > vergangenen Jahr tausende Zivilisten zum Opfer gefallen. | |
| Bild: Kabul, Ende Januar 2018: Während einer Attacke steigt Rauch vom Intercon… | |
| Kabul/Genf epd | Mehr als 10.000 Zivilpersonen wurden im vergangenen Jahr | |
| laut den Vereinten Nationen in dem Konflikt in Afghanistan getötet oder | |
| verletzt. Normale Menschen müssten in dem Krisenland entsetzliches Leid | |
| erdulden, erklärte der UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Tadamichi | |
| Yamamoto, am Donnerstag in Kabul. | |
| Der Sonderbeauftragte stellte einen Bericht über die zivilen Opfer vor. | |
| Danach wurden im vergangenen Jahr 3.438 Kinder, Frauen und Männer getötet, | |
| 7.015 erlitten Verletzungen. Im Vergleich zu 2016 ging die Zahl der zivilen | |
| Opfer um neun Prozent zurück. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid | |
| Ra'ad al-Hussein verlangte, dass gezielte Angriffe auf Zivilisten geahndet | |
| werden müssten. | |
| Die UN machten die islamistischen Extremisten der Taliban, die Terrormiliz | |
| „Islamischer Staat“ und andere Gegner der Regierung für zwei Drittel aller | |
| Todesfälle und Verwundungen verantwortlich. Vielfach sprengten sich die | |
| Extremisten bei Angriffen auf die Zivilbevölkerung selbst in die Luft, hieß | |
| es. Die verwendeten Sprengsätze seien oft selbst hergestellt. | |
| Für ein Fünftel der Opfer trügen die Regierungstruppen und ihre | |
| Verbündeten, darunter auch westliche Einheiten, die Verantwortung. Dabei | |
| betonten die UN, dass die Zahl der zivilen Opfer von Luftangriffen den | |
| höchsten Stand seit Beginn der Zählungen im Jahr 2009 erreicht habe. Im | |
| vergangenen Jahr seien 295 Menschen durch Attacken von Militärjets getötet | |
| worden, 336 hätten Verletzungen erlitten. In Afghanistan sind die nationale | |
| Luftwaffe sowie die Luftwaffen westlicher Verbündeter, vor allem der USA, | |
| im Einsatz. | |
| Laut dem UN-Bericht sind mehr als zehn Prozent aller Fälle von zivilen | |
| Opfern auf direkte Kampfhandlungen zwischen den verfeindeten Parteien | |
| zurückzuführen. Die Verantwortlichen für die zivilen Toten und Verletzten | |
| könnten nicht ermittelt werden. Die Bundeswehr unterstützt die afghanischen | |
| Sicherheitskräfte und hilft beim Aufbau der Polizei. | |
| 15 Feb 2018 | |
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