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# taz.de -- Kolumne Gangneung Style: Blödes Wetter
> Bei den Spielen in Pyeongchang läuft zum Glück nur fast alles perfekt. So
> bleibt den deutschen Journalisten doch noch etwas zum Meckern.
Bild: Unmöglich: Wie soll man denn bei diesen Windbedingungen Skifahren?
Man muss sagen: Die Spiele laufen nicht übel. Das ist gut für die
Organisatoren und schlecht für die deutschen Medien. Der deutsche
Journalist nörgelt ja so gern. Das Herummosern ist ihm in Fleisch und Blut
übergegangen. Er weiß schon vorher: Die können’s eh nicht. Die haben es
nicht drauf. Das wird sicherlich furchtbar. Und dann noch so weit weg, die
Spiele. Können die nicht mal wieder in den Alpen stattfinden? Oder
wenigstens in Skandinavien? Dann müssten wir nicht so weit reisen.
Das Internationale Olympische Komitee ist aber auch ein Sauverein. Die
mauscheln sich einen zurecht, denken nur an TV-Rechte. Und das nächste Mal,
2022, machen sie sogar aus Peking eine Wintersportmetropole. Geht’s noch?
Die Chinesen haben doch gar keinen Schnee in den Bergen. Da muss ja alles
mit Kanonen auf den Berg geschossen werden. Ist in Europa natürlich anders.
Da schneit es immer verlässlich.
Zum Glück laufen ein paar Dinge doch noch schief in Pyeongchang. Sie haben
manchmal Probleme mit dem WLAN und mit dem Wetter. Der Wind blies schon in
Orkanstärke. Wettbewerbe mussten abgesagt werden. Vor ein paar Tagen wurde
Gangneung so hart von Böen der Windstärke zehn getroffen, dass einem leicht
mulmig wurde.
Ganz ehrlich, in Peking 2008 hatten sie das Wetter besser im Griff. Da
schossen sie, als eine Regenfront die Eröffnungsfeier bedrohte, Raketen mit
Silberjodid in den Himmel – und das Problem war gelöst.
## Wo bleiben die Fußbäder?
Die Organisatoren von Pyeongchang taten rein gar nichts gegen das Wetter.
Sie ließen es geschehen. Einfach so. Und dann die Kälte. Gefühlte minus 20
Grad in den Bergen. Geht gar nicht. Wo waren die Heizstrahler? Wo die
Rundumversorgung mit Heißgetränken und wärmenden Fußbädern?
Gern wird auch die Episode erzählt, wonach Journalisten anderthalb Stunden
in der finsteren Nacht auf einen Bus warten mussten. Überhaupt die Busse.
Fahren doch tatsächlich manchmal nur im Zweistundentakt zu den
Sportstätten. Eine Zumutung.
Das ist ein Anfang, trotzdem träumt der deutsche Journalist von den Spielen
in Rio, wo er noch richtig ablästern konnte. Ein grün-versifftes Becken bei
den Turmspringern, endlose Schlangen bei den Sicherheitskontrollen und
sogar ein Einschussloch in einer Sportstätte. Herrlich, diese Pannenspiele.
Das waren noch richtige Versager, die Brasis. Was man von den Koreanern gar
nicht behaupten kann. Verdammt.
19 Feb 2018
## AUTOREN
Markus Völker
## TAGS
Olympische Winterspiele 2022
Pyeongchang
Wetter
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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