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# taz.de -- Skandal um NS-Liedbuch in Österreich: Shooting-Star der FPÖ tritt…
> Udo Landbauer von der rechten FPÖ in Österreich stolpert über einen
> Skandal um antisemitisches Liedgut. Er selbst sieht sich als Opfer.
Bild: Udo Landbauer soll antisemitische Lieder gesungen haben
Wien dpa | Nach dem Skandal um [1][ein Burschenschafts]-Liederbuch mit
antisemitischen Texten ist ein Spitzenpolitiker der rechten
Regierungspartei FPÖ zurückgetreten. Udo Landbauer (31) hatte als
Spitzenkandidat der FPÖ [2][bei den Landtagswahlen] in Niederösterreich am
Wochenende ein Mandat gewonnen. Er lege dieses und alle anderen politischen
Ämter nieder, teilte er am Donnerstag vor der Presse mit. Er beklagte sich
über die Medien, die sein Haus belagert hätten. Er wolle seine Familie aus
der Schusslinie nehmen.
Landbauer habe die richtigen Konsequenzen gezogen, sagte Bundeskanzler
Sebastian Kurz (ÖVP). Er führt eine rechtskonservative Koalitionsregierung
mit der FPÖ. Darüber hinaus würden die Ermittlungen fortgeführt und „jede…
der sich etwas zuschulden hat kommen lassen, ist mit der vollen Härte des
NS-Verbotsgesetzes zu bestrafen“, teilte Kurz der österreichischen Agentur
APA mit. Die FPÖ sah in Landbauer dagegen ein „unschuldiges Opfer einer
politischen und medialen Hetze“.
Landbauer war Vizepräsident [3][der Burschenschaft Germania]. Die Existenz
des 1997 neu aufgelegten Liederbuchs mit antisemitischen und rassistischen
Texten wurde vergangene Woche publik. Das nährte den Verdacht, dass in den
Reihen der FPÖ – entgegen den Beteuerungen der Parteispitze – weiterhin
antisemitische Tendenzen verbreitet sind. Er habe von dem Lied nichts
gewusst, beteuert Landbauer wiederholt.
Die Parteikollegin von Kurz und Ministerpräsidentin von Niederösterreich,
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, hatte gleichwohl jegliche
Zusammenarbeit mit Landbauer abgelehnt. Er wäre für ein Ministeramt infrage
gekommen, weil seine Partei ihren Stimmanteil ausgebaut hatte. Die ÖVP
hatte ihre absolute Mehrheit zwar knapp verteidigt, wollte aber mit der FPÖ
über ein Arbeitsübereinkommen verhandeln. Die FPÖ hatte Landbauer schon vor
seinem Rücktritt aus dem Rennen genommen und stattdessen einen anderen
Politiker für die Regionalregierung nominiert.
1 Feb 2018
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