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# taz.de -- Öko-Unternehmerin über Messe BioFach: „Agrarminister kann zuhau…
> Christian Schmidt soll dieses Jahr nicht die BioFach eröffnen, weil er
> die Glyphosat-Zulassung durchgesetzt hat, sagt Öko-Teeherstellerin Ursula
> Stübner.
Bild: Muss sich auf kritische Fragen gefasst machen: Landwirtschaftsminister Ch…
taz am wochenende: Frau Stübner, Sie wollen verhindern, dass
Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am 14. Februar auf der
Nürnberger Messe Biofach die Eröffnungsrede hält. Warum?
Ursula Stübner: Schmidt hat im vergangenen Jahr in Brüssel dafür stimmen
lassen, dass das unter Krebsverdacht stehende Pestizid Glyphosat auch in
Zukunft eingesetzt werden darf. Auch Biolandwirte sind betroffen, weil der
Unkrautvernichter durch Regen auf ihre Felder kommt. Jedes Jahr werden
Tonnen von Lebensmitteln die Biozertifizierung entzogen, weil sie mit
Glyphosat verseucht sind. Statt Schmidt sollte SPD-Umweltministerin Barbara
Hendricks die Messe eröffnen. Das wäre ein Symbol dafür, dass die
Biobranche gegen Glyphosat kämpft. Schmidt kann zu Hause bleiben.
Die Messe wird seit Jahren vom Landwirtschaftsminister eröffnet. Wie wollen
Sie verhindern, dass Schmidt kommt?
Wir versuchen vor allem, auf Twitter dagegen zu mobilisieren. Damit wollen
wir Verbraucher und andere Biohersteller erreichen. Aber wir sind ein
kleiner Betrieb, und unsere Reichweite ist begrenzt. Ob sich andere
Aussteller unserer Forderung anschließen, wird sich zeigen. Unseres Wissens
nach hat Schmidt noch gar nicht zugesagt.
Was machen Sie, wenn er die Eröffnungsrede hält?
Wir nutzen die Messe, um uns mit Herstellern aus der ganzen Welt zu
vernetzen. Vor Ort werden wir mit der Betreuung unsere Stands beschäftigt
sein. So wird es wahrscheinlich allen gehen. Falls Schmidt kommt, erwarte
ich von der Moderation, dass sie ihm sein Glyphosat-Votum nicht einfach so
durchgehen lässt. Und auch die Zuhörer werden mit Sicherheit die eine oder
andere kritische Frage stellen.
Was bedeutet Ihnen die Messe?
Wir haben die Müslimesse, den Vorläufer der Biofach im Jahr 1983 mit
gegründet. Bis heute ist sie für uns ein Jahres-Highlight, weil sich hier
Bioanbauer, -hersteller und -läden aus der ganzen Welt treffen. Es ist
toll, wenn wir Partner wiedersehen, die 10.000 Kilometer angereist sind.
Was hat sich über die Jahre geändert?
Insgesamt hat sich die Messe positiv entwickelt. Sie ist größer und
professioneller als in den Anfangstagen. Trotzdem bietet sie immer noch
Raum für spannende Begegnungen, etwa wenn sich an unserem Stand
Roibusch-Hersteller aus Südafrika mit den Verbrauchern bei einer Tasse Tee
unterhalten.
28 Jan 2018
## AUTOREN
Moritz Elliesen
## TAGS
Schwerpunkt Glyphosat
Christian Schmidt
Biofach
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Biofach
Landwirtschaft
Schwerpunkt Glyphosat
Pflanzenschutzmittel
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