| # taz.de -- Wahlkampf in Italien: Lega Nord besorgt um „weiße Rasse“ | |
| > Silvio Berlusconi und seine Verbündeten von der fremdenfeindlichen Lega | |
| > Nord setzen im Wahlkampf auf die Fremdenfeindlichkeit. | |
| Bild: Versucht Berlusconi zu übertrumpfen: Attilio Fontana, Spitzenkandidat de… | |
| ROM taz | Es war schon zu ahnen, dass die Flüchtlinge und Migranten im | |
| gerade begonnenen italienischen Wahlkampf zur Wahl am 4. März eine wichtige | |
| Rolle spielen würden – schließlich sind die Ankunftszahlen in den letzten | |
| Jahren deutlich gestiegen. 2017 kamen 120.000 Menschen übers Mittelmeer, | |
| 2016 waren es 180.000. | |
| Weniger selbstverständlich allerdings ist, dass Silvio Berlusconi seine | |
| Verbündeten von der fremdenfeindlichen Lega Nord gleich rechts überholen | |
| wollte. Vor einigen Tagen tönte er im Fernsehen, die Unsicherheit habe | |
| zugenommen, „da die Kriminalität von 476.000 Immigranten hinzugekommen ist, | |
| die Verbrechen verüben müssen, um zu essen“. Das Indiz: Bei | |
| Wohnungseinbrüchen werde immer zuerst der Kühlschrank ausgeräumt. | |
| So präzise Berlusconis Auskunft klingt, hat er jedoch keinerlei Beleg für | |
| seine Zahl, ebenso wenig wie für die angeblich steigende Unsicherheit. Im | |
| Jahr 2017 gingen die Verbrechen in Italien deutlich zurück. Dennoch wollte | |
| die Lega Nord nicht hintanstehen. Aus ihren Reihen stammt der | |
| Spitzenkandidat der Rechtsallianz für die parallel zu den nationalen | |
| Wahlen am 4. März stattfindenden Regionalwahlen in der Lombardei, | |
| [1][Attilio Fontana]. Und der wusste seinerseits noch viel Schlimmeres zu | |
| vermelden als geplünderte Kühlschränke. „Wir können nicht alle Immigranten | |
| aufnehmen, die kommen, wir müssen entscheiden, ob unsere Ethnie, unsere | |
| weiße Rasse, unsere Gesellschaft fortbestehen oder ausradiert werden | |
| sollen“, gab Fontana zum Besten und forderte gleich noch, die Italiener | |
| müssten „rebellieren“. | |
| Lautes Kontra gab es nicht nur von der bisher in Rom regierenden gemäßigt | |
| linken Partito Democratico, sondern diesmal auch von der 5-Sterne-Bewegung | |
| des Komikers Beppe Grillo. Deren Spitzenkandidat Luigi Di Maio hatte noch | |
| vor wenigen Monaten die in der Seenotrettung vor der libyschen Küste | |
| aktiven NGOs als „Taxis des Meeres“ geschmäht, jetzt aber fand er zu klaren | |
| Tönen. Fontana von der Lega Nord stehe „außerhalb der Rasse Gottes“, befa… | |
| Di Maio. | |
| 19 Jan 2018 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Populisten-in-Italien/!5088070 | |
| ## AUTOREN | |
| Michael Braun | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Wahlkampf | |
| Italien | |
| Silvio Berlusconi | |
| Lega Nord | |
| Italien | |
| Italien | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Serie Medien und Rechtspopulismus | |
| Italien | |
| Italien | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Wahl in Italien: Jetzt haben die Sterne das Sagen | |
| Nach der Wahl feiern Rechte und Populisten ihre Erfolge. Eine Regierung | |
| zeichnet sich nicht ab. Nur eins steht fest: Ohne die Fünf Sterne wird | |
| nichts gehen. | |
| Kommentar italienischer Wahlkampf: Alle gegen die 5-Sterne-Bewegung | |
| Glaubt man der Rechten um Silvio Berlusconi und der gemäßigten Linken, dann | |
| droht Italien vor allem eine Gefahr: ein Sieg des Movimento5Stelle. | |
| Kommentar rassistischer Amoklauf Italien: Fortschreitende Enthemmung | |
| Die Tat in Macerata war nicht die Erste ihrer Art – anders als von einigen | |
| behauptet. Schockierend ist auch, dass viele Verständnis für den Täter | |
| äußern. | |
| Rechtspopulismus in Italien: Neofaschisten in Talkshows | |
| „Wir sind keine Rassisten“, verkündet Simone Di Stefano von Casapound | |
| Italia. Aber natürlich gelte: „Italien den Italienern.“ | |
| Kommentar Neuwahl in Italien: Überväter ohne Mehrheit | |
| Was kommt nach Renzi? Mit der Auflösung des Parlaments könnte 2018 das Jahr | |
| werden, in dem Italien seine fragile politische Stabilität einbüßt. | |
| Regierung in Italien: Parlament steht vor der Auflösung | |
| Ministerpräsident Gentiloni gab am Donnerstag bekannt, dass sein Kabinett | |
| die Arbeit als beendet betrachtet. Eine Neuwahl im März steht an. |