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# taz.de -- Kolumne Geht’s noch?: Ich, das Publikum
> Den achten Teil von „Star Wars“ braucht man sich wirklich nicht auch noch
> zu geben. Es sei denn, die Kinder bestehen drauf.
Bild: Ich werde mir „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ nicht im…
Ich verdanke Star Wars sehr viel. Wunderbare Tage ohne frische Luft,
herrlich durchglotzte Nächte. Aber ich bin keine zehn mehr, keine kiffenden
17, ich bin auch nicht im Lasst-uns-noch-mal-wie früher-„Star
Wars“-geil-finden-Herrenabend-Alter von 30.
Kürzlich habe ich einen älteren Mann wie mich allein im Kino sitzen sehen,
er hat mir ein bisschen leidgetan. Irgendwann ist es mal gut. Ich werde mir
„Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ nicht im Kino ansehen,
bestimmt nicht.
Ich habe in diesem Jahr bereits eine Blockbuster-Fortsetzung gesehen:
„Planet der Affen: Survival“. Abschluss einer Trilogie, Vorlauf zu den
klassischen „Planet der Affen“-Filmen mit Charlton Heston. Da wäre so viel
drin gewesen! Leider war „Survival“ ein lieblos heruntergeschriebener und
-gedrehter Aufguss von schon tausendmal Gesehenem. Schlimmer als der Film
war nur noch die ihre Waffen vor dieser Zumutung streckende Filmkritik.
Dass „Planet der Affen: Survival“ langweiliger Müll war, sage übrigens
nicht nur ich. Nur, ich bin da eigentlich auch egal. Ich bin ja nicht das
Publikum.
Wer allerdings bereits während der Vorstellung deutlichst zu verstehen
gegeben hat, dass die Sache zum Smartphone-Rausholen langweilig ist, waren
– meine Söhne. Das Zielpublikum.
## Meine Söhne sind schuld
Wäre ich ohne meine Söhne in „Survival“ gegangen? Das ist jetzt eine
schwierige Frage.
Ich würde mal so sagen: Vielleicht. Ich weiß es nicht. Meine Söhne wollten
auch schon in den „Planet der Affen“-Film. Übrigens wollen sie natürlich
auch in „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“, klar.
Aber ich will ja nicht. Nicht nach „Star Wars: Das Erwachen der Macht“
(2015) beziehungsweise nach „Rogue One: A Star Wars Story“ (2016). Auch
diese beiden Schinken wollte ich schon nicht sehen, konnte meine Söhne dann
aber doch überzeugen.
Also, umgekehrt natürlich.
Klar, man muss schon wissen, wie die Sache weitergeht. Da sind sich ja wohl
alle hier einig. Es geht hier nicht etwa darum, dass ich oder irgendjemand
darauf verzichten könnte, zu erfahren, was Rey und Luke Skywalker so
miteinander anstellen. Es geht nur darum, ob ich unbedingt mein Geld den
Konzernen in den Rachen stecken muss, die darauf setzen, dass ich nicht
länger als, sagen wir, eine Woche nach dem Filmstart diesen verdammten Mist
im Kino sehen muss! So.
(Gerade habe ich mir noch mal einen Trailer angeschaut. Ziemlich gut. Ich
werde meine Söhne schon rumkriegen.)
15 Dec 2017
## AUTOREN
Ambros Waibel
## TAGS
Geht's noch?
Star Wars
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