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# taz.de -- Fehler vor dem Massaker in Texas: Die Versäumnisse häufen sich
> Der Schütze war vor der Tat aus einer psychiatrischen Einrichtung
> geflohen. Vizepräsident Pence will den Überlebenden bei einem Besuch
> Trost spenden.
Bild: Örtliche Pastoren bei einer Gedenkveranstaltung
Sutherland Springs dpa | Knapp drei Tage nach dem Massaker in einer
texanischen Kirche sorgen Berichte über Versäumnisse vor der Tat und
mögliche frühe Warnzeichen für Wirbel. Nach übereinstimmenden
Medienberichten war der Schütze Devin Patrick Kelley im Juni 2012 aus einer
psychiatrischen Einrichtung im Bundesstaat New Mexico geflohen. Zwei
Polizisten hätten ihn an einer Bushaltestelle in der texanischen Stadt El
Paso aufgegriffen.
Unklar blieb zunächst, wie lange Kelley in der psychiatrischen Einrichtung
war. Er war in New Mexico bei der Luftwaffe stationiert, die bei den
Ermittlungen nach der Tat in der First Baptist Church in Sutherland Springs
mit 26 Todesopfern und 20 Verletzten unter Druck geraten ist. Dabei geht es
um die Frage, wie der Täter Waffen kaufen konnte, obwohl er wegen
häuslicher Gewalt vorbestraft war.
Die Luftwaffe räumte ein, dass das Vorstrafenregister des Mannes nicht an
eine Datenbank des FBI weitergegeben worden sei. Das Militär habe eine
Untersuchung eingeleitet. Wegen der Verurteilung hätte es Kelley eigentlich
nicht erlaubt sein dürfen, Waffen zu kaufen. Er erwarb aber ein
halbautomatisches Gewehr und zwei Pistolen. Mit dem Gewehr verübte er die
Tat.
US-Vizepräsident Mike Pence will am Mittwoch in der kleinen Gemeinde mit
Überlebenden und Angehörigen der Opfer zusammentreffen. Präsident Donald
Trump befindet sich zurzeit auf einer Asienreise.
## Ärger mit der Familie der Ex-Frau
Der 26-jährige Kelley war kurz nach seinem Amoklauf tot in seinem Wagen
gefunden worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich selbst
erschoss. Das Motiv steht noch nicht fest, aber bisherige Erkenntnisse
deuten darauf hin, dass es in seinem persönlichen Umfeld liegt.
Kelley hatte für mehrere Jahre in der Luftwaffe gedient. 2012 wurde er von
einem Militärgericht wegen Angriffen auf seine damalige Frau und seinen
kleinen Stiefsohn verurteilt. Offenbar hielt er sich vor dem Prozess in der
psychiatrischen Einrichtung auf. Kelley verbrachte dann ein Jahr in Haft
und wurde 2014 aus der Luftwaffe entlassen.
Als mögliches Motiv kristallisiert sich immer stärker heraus, dass Kelley
wütend auf die Familie seiner zweiten Frau war. Er hatte 2014 erneut
geheiratet, lebte aber von der Frau getrennt. Nach Angaben von Ermittlern
schickte er seiner Schwiegermutter Textnachrichten mit Drohungen. Die Frau
hatte die Kirche in der Vergangenheit besucht. Am Sonntag war sie aber
nicht im Gottesdienst.
Kelley selbst sei früher zu Kirchenveranstaltungen gekommen, aber dort
nicht willkommen gewesen, sagte der Sheriff von Wilson County, Joe Tackitt,
dem Sender CNN. Der Pastor der Gemeinde, Frank Pomeroy, habe Kelley von
dessen Besuchen her gekannt und ihn dort ungern gesehen. Es habe keine
Bedrohungen gegeben, aber Pomeroy habe den Behörden gesagt, dass Kelley
„kein guter Mensch ist, den man sich um sich haben will“. Die 14-jährige
Tochter des Geistlichen kam bei dem Amoklauf am Sonntag ums Leben.
8 Nov 2017
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