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# taz.de -- Lebensmittelkrise im Südsudan: Essen als Kriegswaffe
> Der Krieg im Südsudan hat die Produktion von Nahrungsmitteln verhindert.
> 2018 könnte das Land erneut in eine Hungernot rutschen.
Bild: Viele Menschen sind aus dem Südsudan nach Uganda geflohen. Die verbleibe…
Juba ap | Im Südsudan sind nach Angaben der Vereinten Nationen und der
Regierung des Landes 1,25 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Das
seien doppelt so viele wie zur gleichen Zeit im Vorjahr, hieß es am Montag
in einem Bericht. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und die Regierung
warnten, dass das sich von einem Bürgerkrieg zerrissene Land 2018 erneut in
eine Hungersnot rutschen könnte.
Im Februar hatte der jüngste Staat der Erde eine Hungersnot in zwei
Bezirken im südsudanesischen Staat Unity erklärt. Mit Hilfe einer frühen
Feststellung und einer schnellen Reaktion wurde eine Katastrophe
verhindert, wie das Welternährungsprogramm mitteilte.
Für die sich verschlechternde Lage wird der andauernde Konflikt im Südsudan
verantwortlich gemacht, der 2013 begann und mehr als 50 000 Menschen das
Leben kostete. Der Krieg hat die Produktion von Nahrungsmitteln verhindert.
Die Verteilung von Hilfe ist gefährlich und schwierig.
Mit Stand September litten sechs Millionen Menschen – 56 Prozent der
südsudanesischen Bevölkerung – schweren Hunger, wie aus neuen Angaben der
Vereinten Nationen und des südsudanesischen Statistikbüros hervorgeht.
25.000 Südsudanesen steckten demnach in den von Rebellen gehaltenen
Bezirken Ayod und Greater Baggari in einer humanitären Katastrophe.
## Es geht nicht ums Klima
Menschenrechtsgruppen forderten alle Konfliktparteien auf,
Hilfsorganisationen sofortigen und ungehinderten Zugang zu ermöglichen.
„Sowohl Regierungs- als auch Oppositionskräfte haben Essen als Kriegswaffe
verwendet“, sagte Alicia Luedke von Amnesty International.
„2018 wird kritisch sein“, sagte Serge Tissot von der
Welternährungsorganisation FAO. Kurzfristig könne eine weitere
Verschlechterung der Lage nur durch Frieden vermieden werden. Die
derzeitige Lebensmittelkrise sei das Ergebnis des „vom Menschen gemachten
Konflikts“ des Landes, sagte der UN-Vertreter im Südsudan, David Shearer.
„Der Südsudan hatte in den meisten Orten dieses Jahr idealen Regenfall. Es
geht nicht ums Klima, es geht tatsächlich um Krieg.“
Im Dezember 2013 war ein Bürgerkrieg zwischen Kräften ausgebrochen, die
loyal zu Präsident Salva Kiir stehen, und Soldaten seines früheren
Stellvertreters Riek Machar.
6 Nov 2017
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