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# taz.de -- Frauen können lenken: Nachfolge: Christi
> Die künftige Hauptgeschäftsführerin der Hamburger Handelskammer heißt
> Christi Degen, kommt aus Bayreuth und ist die erste Frau auf diesem
> Posten
Bild: Christi Degen streitet künftig an der Spitze von Hamburgs Wirtschaft fü…
HAMBURG taz | Die Handelskammer Hamburg soll erstmals in ihrer mehr als
350-jährigen Geschichte von einer Frau geführt werden. Einen entsprechenden
Vorschlag will das Präsidium dem Plenum am 8. Dezember unterbreiten. Wird
sie gewählt, kann sie am 11. Dezember ihr Amt antreten.
Der Hauptgeschäftsführer ist neben dem ehrenamtlichen Präses die
hauptamtliche Spitze der Kammer. Die Neubesetzung der Position war nötig
geworden, weil der vormalige Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz
nicht zu der neuen Plenumsmehrheit passte. Im Februar hatte ein
Reformbündnis 55 von 58 Sitzen errungen. Die Reformer hatten den
„monarchischen“ Führungsstil Schmidt-Trenzens und dessen Gehalt von 530.000
Euro kritisiert. Künftig soll sich das Gehalt an dem eines Senators – rund
150.000 Euro – orientieren.
Mit ähnlich dürren Worten wie Schmidt-Trenz in Hamburg ist seine
designierte Nachfolgerin Christi Degen vom Präsidium der Industrie- und
Handelskammer (IHK) Oberfranken-Bayreuth verabschiedet worden. Die IHK und
Degen trennten sich, „weil beide Seiten eine weitere konstruktive
Zusammenarbeit nicht als Erfolg versprechend ansehen“, teilte die IHK mit.
Degen hatte die Kammer drei Jahre lang geführt. Ihr Vertrag wäre noch zwei
Jahre gelaufen.
Dem Nordbayerischen Kurier sagte Degen im Oktober, sie sei gleich im ersten
Gespräch mit der im April neu gewählten Präsidentin Sonja Weigand
freigestellt worden: „Vorher gab’s keine Gespräche.“ Wirkliche Gründe f…
das Aufkündigen der Zusammenarbeit seien ihr nicht genannt worden.
„Mir war es sehr wichtig, die Kammer zu modernisieren, wie es im übrigen
vielen IHKs guttäte“, sagte Degen der Zeitung. „Richtung mehr
Unternehmernutzen und Kundenorientierung.“ Sie habe sich in ihrer Zeit
besonders um die Themen Standortmarketing, Innovation und Fachkräfte
gekümmert, und darum, mit mehr Mitgliedern der Kammer als bisher in Kontakt
zu kommen. Bei allen Themen müsse zudem die Digitalisierung berücksichtigt
werden.
Aus Sicht der ehemaligen Kammerrebellen könne diese Prioritätensetzung
einer Bewerbungsrede entstammen. Auch sie finden, die Handelskammer müsse
sich besser um kleine und mittlere Unternehmen kümmern und den Nutzen für
ihre Mitglieder besser im Blick haben.
„Die Handelskammer wird sich in den kommenden Jahren tiefgreifend
verändern“, kündigte Präses Tobias Bergmann an. „Unsere neue
Hauptgeschäftsführerin soll diese Veränderungen gemeinsam mit uns
bewirken.“ Für den Wandel bringe sie Umsetzungsstärke, Erfahrung und
wirtschaftspolitische Kompetenz mit.
15 Nov 2017
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Kammer-Opposition
Handelskammer Hamburg
Handelskammer
Wirtschaft
Transparenzgesetz
Handelskammer Hamburg
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