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# taz.de -- Tierschützer halten Blitzlicht und Lärm für unzumutbar: Peta wil…
> Die Tierschutzorganisation Peta wagt einen neuen Anlauf und will einem
> Club sein Aquarium verbieten lassen. Der erste Versuch scheiterte, es
> gibt aber Präzedenzfälle.
Bild: Goldfische sind hübsch anzusehen, als Deko sollten die Tiere aber nicht …
HAMBURG taz | Die 1.500 Fische im Club „Die Insel“ in der Innenstadt werden
vielleicht bald an einen ruhigeren Ort umziehen müssen. Jedenfalls wenn es
nach der Tierschutzorganisation Peta geht. Denn die hat den Geschäftsführer
des Clubs vor zwei Wochen aufgefordert, ein neues Zuhause für die Fische zu
suchen. Er reagierte nicht und Peta wandte sich an das Veterinäramt des
zuständigen Bezirks Mitte, um das Aus für das Aquarium im Club zu erwirken.
„Fische sind keine lebendige Dekoration und gehören nicht in eine
Diskothek“, sagt Tanja Breining, Meeresbiologin bei Peta. Das Leben im Club
belaste die Fische und führe zu Dauerstress: Besucher klopften an die
Scheibe des Aquariums und machten Fotos mit Blitzlicht, die Fische könnten
erblinden, sagt Breining. Außerdem werde das empfindliche Gehör der Tiere –
manche Fische könnten Musikstücke von Komponisten wie Bach und Strawinsky
unterscheiden – durch die Musik geschädigt. Das Leben in einer Diskothek
sei einfach für Fische ungeeignet.
Das sieht Peta schon seit 2013 so, da versuchten die Tierschützer schon
einmal die Fische aus dem Club zu bekommen. Der Club hieß da noch „Das
Privileg“, Daniel van Cleef war damals schon der Betreiber und fühlte sich
zu unrecht angegriffen: „Wir haben nur Freitag und Sonnabend Betrieb.
Ansonsten haben die Fische Ruhe“ sagte er damals der Hamburger Morgenpost.
Selbst bei Partys herrsche im Becken der Fische Stille: „Durch den
Betonsockel und die vier Zentimeter dicken Scheiben sind die Fische
abgeschirmt.“
Das Veterinäramt kontrollierte daraufhin den Club und kam zum Schluss, dass
„keine Hinweise die Rückschlüsse auf tierschutzrelevante Leiden oder
Schäden bei den Fischen zulassen“. Eine Firma betreue die Fische und das
Aquarium befinde sich wegen der baulichen Gegebenheiten sozusagen in einem
anderen Raum als die Tanzfläche. Also durfte weiter mit Fischen gefeiert
werden.
Als der Club jetzt seinen Namen änderte, nutzte Peta die Gelegenheit. Die
Tierschutzorganisation fordert eine neue Untersuchung und wünscht sich
dieses Mal mehr Kooperation von den zuständigen Behörden. Die Sprecherin
des Bezirks Mitte hält es aber auf Nachfrage für unwahrscheinlich, dass es
eine neue Untersuchung geben wird. Denn es haben keine gravierenden
Umbauten in dem Club stattgefunden. „Deshalb ist das Fazit unseres
Kontrollberichtes aus 2013 noch gültig“, sagte die Sprecherin.
Andernorts wurde allerdings bereits entschieden, dass Fische und Musikclubs
nicht zusammenpassen. In Niedersachsen etwa stellte 2003 ein Gericht fest,
dass die Fischhaltung in einer Disko gegen das Tierschutzgesetz verstößt,
wenn die Tiere im Aquarium hohen Druck- und Schallwellen ausgesetzt werden.
Und der Nachtclub „Ben Briggs“ in Kiel musste im vergangenen Sommer sein
Aquarium entfernen, nachdem Peta auf die ungeeignete Unterbringung der
Fische hingewiesen hatte. Ähnliche Präzedenzfälle gibt es in Berlin und
Stuttgart.
8 Nov 2017
## AUTOREN
Adèle Cailleteau
## TAGS
Tierschutz
Club
Lärmschutz
Peta
Hamburg
Fische
Angeln
Tierquälerei
Artgerechte Tierhaltung
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