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# taz.de -- Kommentar Google-Software in der Schule: Klassenzimmer unter Konzer…
> Deutschland hinkt bei der Digitalisierung auch in der Bildung hinterher.
> Dass jetzt Google ein großer Sponsor wird, schafft Abhängigkeiten.
Bild: Einmal Google, immer Google? SchülerInnen lernen jetzt mit dem Calliope …
Jedes Schulkind soll ab der dritten Klasse programmieren lernen, geht es
nach der gemeinnützigen Calliope gGmbH. [1][Mit dem Einplatinen-Computer
Calliope mini] will die gGmbH SchülerInnen spielerisch an die digitale Welt
heranführen. Das Ziel: Die Kinder sollen Computer nicht nur bedienen
können, sondern auch verstehen.
Das klingt vielversprechend, denn was die Digitalisierung angeht, hinkt
Deutschland auch in der Bildung hinterher. An den Schulen fehlt es vielfach
an Ausstattung und Medienkompetenz der Lehrkräfte.
Spricht also nichts dagegen, dass ein Projekt, dessen größter Sponsor
Google ist, die digitale Bildung flächendeckend an deutsche Schulen bringt?
Doch. Denn die Lücke an Schulen, in die nun die Wirtschaft stößt, zu
füllen, sollte Aufgabe von Bund und Ländern sein. Hier stockt es.
Der fünf Milliarden Euro schwere Digitalpakt zwischen Bund und Ländern zum
Ausbau der digitalen Bildung an Schulen, den die Bundesbildungsministerin
Johanna Wanka (CDU) im Oktober vergangenen Jahres angekündigt hatte, wurde
auf die neue Legislaturperiode verschoben. Im Bundeshaushaltsplan 2018 sind
keine Mittel für den digitalen Ausbau an Schulen vorgesehen.
Wenn Calliope den Schulen nun im großen Stil Kleinstcomputer spendet,
wächst die Einflussnahme von Unternehmen auf schulische Bildung. Zwar
betont Calliope, dass Google inhaltlich keinen Einfluss nimmt, aber hinter
solchem Engagement stecken Interessen. Mit dem Calliope mini verschaffen
sich die Unternehmen eine Monopolstellung auf dem deutschen Bildungsmarkt.
Calliope will laut Eigenaussage die Anschubfinanzierung durch Spenden von
Unternehmen und Stiftungen leisten, um die flächendeckende digitale
Ausstattung später schrittweise in den regulären Betrieb des
Bildungssystems zu integrieren. Das könnte den Bund und die Länder teuer zu
stehen kommen: Im Vergleich zu ähnlichen Produkten ist der Calliope mini
teuer – doch sind erst einmal alle Schulen mit dem Kleinstcomputer
ausgestattet, wird der Wechsel schwierig.
23 Oct 2017
## LINKS
[1] /Google-in-der-Grundschule/!5454518
## AUTOREN
Elisabeth Kimmerle
## TAGS
Bildung
Schule
Digitales Lernen
Digitalisierung
Google
Schwerpunkt Meta
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Soziale Medien
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