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# taz.de -- Anti-Dumping-Beschwerde eingereicht: Zu viele, zu billige E-Bikes
> Europäische Fahrradhersteller werfen ihren chinesischen Konkurrenten
> Dumpingpreise vor. Sie fordern Schutzzölle.
Bild: Und? Jemand auf einem E-Bike aus chinesischer Herstellung unterwegs?
Berlin taz | Zwischen der EU und China bahnt sich ein neuer Handelsstreit
an. Die Vereinigung europäischer Fahrradhersteller (EMBA) wirft der
chinesischen Seite Preisdumping durch Subventionen vor. Der Verband reichte
am Montag Beschwerde bei der EU-Kommission ein und forderte sie auf,
Anti-Dumping-Maßnahmen gegen China einzuleiten. Das würde Strafzölle
bedeuten.
„Gedumpte chinesische E-Bikes überfluten den europäischen Markt“, sagt
Moreno Fioravanti, Generalsekretär des Fahrradverbandes. Laut dem
Branchenverband verkauften chinesische Hersteller im Jahr 2015 in der EU
312.000 elektrisch unterstützte Fahrräder. 2016 waren es 434.000. Insgesamt
verkauften die Händler EU-weit 1,7 Millionen E-Räder. Die gesamte
Produktion in China schätzt der Verband im laufenden Jahr auf 31 Millionen
Räder. Das entspreche der gesamten Weltnachfrage nach E-Bikes.
Fioravanti wirft den chinesischen Herstellern Überproduktion vor – möglich
gemacht durch Subventionen. Im aktuellen chinesischen Fünf-Jahres-Plan lege
die chinesische Regierung für die Branche fest: „Der Export elektrischer
Fahrräder wird dramatisch erhöht werden.“ Das koste europäische
Arbeitsplätze. Allerdings ist die Zahl der Arbeitsplätze in der
europäischen Fahrradherstellung überschaubar: EU-weit arbeiten dort laut
EMBA 45.000 Menschen. In Deutschland sind laut dem
Zweirad-Industrie-Verband rund 10.000 Beschäftige in der Fahrradproduktion
tätig.
Wenn europäische Hersteller meinen, vor unfairen Wettbewerb aus dem Ausland
Schutz zu benötigen, können sie bei der EU-Kommission eine Beschwerde
einlegen. Die kann Schutzzölle erlassen, die den durch ausländische
Subventionen entstandenen Nachteil für europäische Hersteller ausgleichen
sollen. Die EU-Kommission hat dann 45 Tage Zeit, zu entscheiden, ob sie
eine Beschwerde annimmt. Bis sie Anti-Dumping-Maßnahmen einleitet, kann es
bis zu 15 Monate dauern. Ob die Beschwerde der Fahrradhersteller
erfolgversprechend ist, ist zurzeit unklar. Die EU-Kommission äußere sich
nicht zu laufenden Verfahren, sagte eine Sprecherin.
2 Oct 2017
## AUTOREN
Roland Lindenblatt
## TAGS
E-Bikes
China
Schutzzölle
Fahrrad
Fahrrad
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Schwerpunkt Klimawandel
Elektrofahrrad
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