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# taz.de -- Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak: Sieger ohne offizielle Zahl…
> Die Abstimmung in der autonomen Region im Nordirak ist vorbei. Präsident
> Barsani verkündet, das Referendum sei erfolgreich. Der Irak droht mit
> einem Flugverbot.
Bild: Schon Tage zuvor gingen viele Menschen für die Unabhängigkeit auf die S…
Erbil ap | Der Präsident der irakischen Kurdenregion hat den Sieg für das
„Ja“-Lager beim Unabhängigkeitsreferendum reklamiert. Zugleich rief Massud
Barsani am Dienstag zu einem Dialog mit der Zentralregierung in Bagdad auf:
„Verhandlungen sind der richtige Weg, um Probleme zu lösen“, sagte er in
einer Fernsehansprache am Dienstag und lehnte zugleich Drohungen ab. Die
irakische Zentralregierung hat die Abstimmung als verfassungswidrig
zurückgewiesen. Für diesen Mittwoch werden offizielle Ergebnisse erwartet.
Die regionalen Behörden in den autonomen Kurdenregionen hatten von einer
Wahlbeteiligung von mehr als 70 Prozent gesprochen. Viele Wähler aber
berichteten von Unregelmäßigkeiten, etwa, dass einige mehrfach ihre Stimme
abgegeben oder ohne ordnungsgemäße Registrierung an dem Votum teilgenommen
hätten.
Der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi sagte, er werde die Einheit
seines Landes nicht aufgeben. Dies sei seine nationale und
verfassungsgemäße Pflicht. Das Referendum nannte er einen historischen und
strategischen Fehler der kurdischen Führung.
Zudem hat er der autonomen Kurdenregion eine Frist bis Freitag zur Übergabe
ihrer Flughäfen an die Bundesbehörden gesetzt. Andernfalls werde ein
Flugverbot verhängt, sagte Al-Abadi am Dienstag, einen Tag nach dem
umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum der irakischen Kurden. Von dem
Verbot ausgenommen würden humanitäre und andere „dringende“ Flüge.
Im Iran, Gegner einer kurdischen Unabhängigkeit, wurden am Dienstag im
Staatsfernsehen Aufnahmen von Protesten gezeigt, die es in der Islamischen
Republik zur Unterstützung der Kurden im Irak gab – eine Seltenheit in
einem Land, dessen Armee bereits Militärübungen an der Grenze zum Irak
abgehalten hat. Damit zeigte Teheran seinen Unmut angesichts des
Referendums.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bekräftigte am Dienstag, sein
Land erwäge weiter alle Optionen, um die kurdischen Gebiete im Irak im Zaun
zu halten. Neben militärischen Interventionen gehörten dazu genauso
Wirtschaftssanktionen. Er hoffe aber, die Türkei sei dazu nicht gezwungen,
sagte Erdogan, wenn die kurdische Führung im Irak doch noch davon absehe,
einen eigenen Staat auszurufen.
27 Sep 2017
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