# taz.de -- Gespräche zur Krise in Venezuela: Bereit für den Weg zum Dialog | |
> In Venezuela gibt es Hoffnung auf Gespräche zwischen Regierung und | |
> Opposition: Beide Seiten schicken Vertreter für ein Treffen in die | |
> Dominikanische Republik. | |
Bild: Nicolás Maduro hat sich zum Dialog mit der Opposition bereit erklärt | |
Santo Domingo ap | Repräsentanten der venezolanischen Regierung und der | |
Opposition sind in die Dominikanischen Republik gereist, um dort über eine | |
Wiederaufnahme der Gespräche zur Lösung der politischen Krise im Land zu | |
verhandeln. Es gebe eine große Bereitschaft, einen Weg zum Dialog zu | |
finden, sagte der Präsident der Dominikanischen Republik, Danilo Medina, | |
der das Treffen gemeinsam mit dem früheren spanischen Ministerpräsidenten | |
José Luis Rodríguez Zapatero initiiert hatte. Er habe sich mehr als fünf | |
Stunden mit beiden Seiten getroffen, so Medina. Ob diese jedoch auch | |
gemeinsam an einem Verhandlungstisch saßen, teilte er nicht mit. Am | |
Donnerstag sollten weitere Treffen stattfinden. | |
Der Bürgermeister von Venezuelas Hauptstadt Caracas, Jorge Rodríguez, der | |
für die Regierung von Nicolás Maduro nach Santo Domingo gereist war, zeigte | |
sich optimistisch. Oppositionsführer Julio Borges hatte zuvor jedoch | |
bekräftigt, es werde keine neuen Verhandlungen geben, bis die Bedingungen | |
des größten Oppositionsbündnisses erfüllt seien. | |
Zu diesen gehört beispielsweise, Termine für im Jahr 2018 geplante Wahlen | |
festzulegen, darunter auch die Präsidentschaftswahl. Das Bündnis fordert | |
zudem die Freilassung politischer Gefangener sowie die Anerkennung des von | |
der Opposition kontrollierten Parlaments durch die Regierung. | |
Eine vorherige Verhandlungsrunde, die der Vatikan begleitet hatte, war | |
gescheitert, weil die Opposition der sozialistischen Regierung vorwarf, | |
sich nicht an bereits getroffene Abmachungen zu halten. Auch damals war es | |
bereits um Wahltermine und die Freilassung Gefangener gegangen. | |
Nach dem Abbruch der Gespräche verschlechterte sich die Lage in Venezuela | |
rapide. Ab April verging nahezu kein Tag, an dem es nicht zu gewalttätigen | |
Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten kam. Mindestens 120 | |
Menschen kamen bei den Ausschreitungen ums Leben. | |
Die Lage spitzte sich noch weiter zu, als Anfang August eine | |
Verfassungsgebende Versammlung eingesetzt wurde, die gegen die politischen | |
Gegner Maduros vorging. Der Präsident hatte die Opposition mehrmals | |
aufgefordert, Verhandlungen wieder aufzunehmen. Seine Kritiker sagten | |
jedoch, Gespräche hätten keinen Sinn, da Maduro wie ein Diktator regiere | |
und aus dem Amt entfernt werden müsse. | |
14 Sep 2017 | |
## TAGS | |
Venezuela | |
Nicolás Maduro | |
Luisa Ortega Díaz | |
Venezuela | |
Venezuela | |
Venezuela | |
Venezuela | |
Venezuela | |
Venezuela | |
Venezuela | |
MUD | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Venezuela fast zahlungsunfähig: Leere Supermärkte und Apotheken | |
Für die Regierung in Caracas wird es immer schwieriger, neue Kredite zu | |
bekommen. Auch die Sanktionen der US-Regierung greifen langsam. | |
Opposition in Venezuela: Geehrt und ermutigt | |
Das Europaparlament vergibt den Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit an | |
jene, die für „das Überleben in einem autoritären Regime kämpfen“. | |
Venezuelas Regionalwahlen: Opposition beklagt Wahlbetrug | |
Die Chavistas gewinnen die Gouverneurswahlen in Venezuela deutlich, obwohl | |
die Umfragen einen Sieg des Oppositionsbündnisses vorausgesagt hatten. | |
Benzinschmuggel in Venezuela: Absurdistan in der Karibik | |
3.000 Liter Benzin kann man für umgerechnet einen Euro in Venezuela tanken. | |
Vom illegalen Schmuggel nach Kolumbien profitieren die Wayuu. | |
Venezuelas Ex-Generalstaatsanwältin: „Sie werden mich foltern“ | |
Luisa Ortega Díaz wirft ihrer Regierung vor, Attentäter auf sie angesetzt | |
zu haben, um sie zu töten. Sie reichte in ihrem Zufluchtsort Costa Rica | |
Klage gegen Maduro ein. | |
Schwierige Versorgungslage in Venezuela: Im Land der vergangenen Hoffnung | |
Tausende müssen sich in Kolumbien mit den Dingen versorgen, die zu Hause | |
nicht zu haben sind. Hilfe im Land kriegen nur Anhänger Maduros. | |
Verfassungskrise in Venezuela: Widerstand aus dem Parlament | |
Die Kongressabgeordneten widersetzen sich der verfassunggebenden | |
Versammlung. Die versucht, alle Macht in den eigenen Händen zu | |
konzentrieren. | |
Militärmanöver in Venezuela: Keine Angst vorm bösen Ami | |
Präsident Maduro schwört seine Anhänger ein, sich auf die „imperialistische | |
Invasion“ vorzubereiten, und kündigt ein Militärmanöver an. |