# taz.de -- Streit um Elb-Strand: Radweg kommt nicht | |
> Die Initiative „Elbstrand retten!“ gewinnt den Bürgerentscheid haushoch. | |
> Bezirk Altona gibt Radweg-Plan auf | |
Bild: Der Strand bleibt frei: Övelgönne von oben | |
HAMBURG TAZ | Der Streit um einen Radweg auf dem Elbestrand ist | |
entschieden. Wie das Bezirksamt Altona am Sonntag bekanntgab, ist eine | |
Mehrheit von rund 76 Prozent der Bürger gegen den Plan, auf dem Strand | |
einen Weg für Fahrräder zu bauen. Man werde nun das beliebte | |
Erholungsgebiet in seiner jetzigen Form belassen, erklärte Bezirks-Chefin | |
Liliane Melzer (SPD). „Das Bezirksamt Altona wird keine Planungen für eine | |
Wegeverbindung zwischen Museumshafen Oevelgönne und dem Hans-Leip-Ufer | |
aufnehmen.“ | |
Im Frühjahr war bekannt geworden, dass der rot-grün regierte Bezirk auf dem | |
Strand, der als touristische Attraktion gilt und von vielen Bürgern geliebt | |
wird, einen 5,90 Meter breiten Rad- und Gehweg plante. Darauf startete die | |
Initiative „Elbstrand retten!“ ein Bürgerbegehren dagegen und erhielt | |
binnen kurzer Zeit 13.000 Stimmen. | |
Doch das Thema polarisierte. Es gründete sich eine Gegen-Initiative | |
„Elbstrandweg für alle“, die für die Vorzüge eines solchen Weges warb und | |
ein variiertes Konzept vorstellte. Der Strand sollte schöner und breiter | |
werden, hässliche Steinschüttungen am Ufer sollten durch weißen Sand | |
ersetzt werden. Den breiteren Strand sollten neu aufgeschüttete Buhnen vorm | |
Wegspülen schützen. Und am landseitigen Rand sollte ein 900 Meter langer | |
nur noch drei Meter breiter Weg den Strand für Rad und Rollstuhl passierbar | |
machen. | |
Der Bezirk setzte einen Bürgerentscheid an. Grüne und SPD waren für den | |
neuen Plan. CDU, Linke, FDP und AfD unterstützten „Elbstrand retten!“. | |
Abstimmen durften 201.667 Altonaer. Rund 81.000 nahmen dieses Recht wahr. | |
Schon am Sonntagmorgen, als die Hälfte der Zettel gezählt war, schien die | |
Sache klar. „Es wurden viel mehr Kartons mit Nein-Zetteln gefüllt“, | |
berichtete ein Zuschauer. | |
Um 17 Uhr gab der Bezirk dann den Ausgang bekannt. Es stimmten 61.199 für | |
„Elbstrand retten!“ und nur 19.186 mochten die Idee des „Elbstrandwegs f�… | |
alle!“. Beide Ideen durften separat mit Ja oder Nein angekreuzt werden. | |
Auch dort war die Zustimmung für den Weg gering. | |
Die Linke beglückwünschte die Initiative. Der Radweg hätte nicht | |
funktioniert und die Existenz der beliebten Kneipe „Strandperle“ in Gefahr | |
gebracht, ist sich Bezirkspolitiker Robert Jarowoy sicher. Nötig sei jetzt | |
ein Radweg auf der Elbchaussee. Seine Fraktion habe bereits 2011 einen | |
Antrag dafür eingebracht. Die Chaussee sei zwar eng, doch „mit geschickter | |
Planung musste man das hinbekommen“. Auch der Chef der grünen | |
Bürgerschaftsfraktion Anjes Tjarks begrüßte den Ausgang. Zwei | |
Bürgerbegehren gegeneinander abstimmen zu lassen, habe sich bewährt. | |
17 Sep 2017 | |
## AUTOREN | |
Kaija Kutter | |
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Katharina Schipkowski |