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# taz.de -- Deutschlands Beziehungen zur Türkei: Besuch bei der Bundeswehr
> Abgeordnete des Bundestags reisen nach langem Hin und Her zu Bundeswehr
> in die Türkei. Die will dringend weiter über ihren EU-Beitritt
> verhandeln.
Bild: Vom türkischen Konya aus starten Nato-Aufklärungsflugzeuge
Konya/Tallin dpa | Nach [1][langem Streit] hat eine Delegation des
Bundestags am Freitag die auf dem türkischen Luftwaffenstützpunkt Konya
stationierten Bundeswehrsoldaten besuchen können. Ein Sprecher des
Auswärtigen Amts zeigte sich dennoch skeptisch, dass dies eine Rückkehr zur
Normalität bedeute. Ankara hatte wegen der Spannungen mit Deutschland
wiederholt Abgeordnetenbesuche in der Türkei blockiert.
Die Reise war auf Vermittlung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
zustande gekommen, nachdem die türkische Regierung den Abgeordneten die
Erlaubnis verweigert hatte. Die Abgeordneten reisten nun auf Einladung der
Nato. Der SPD-Abgeordnete Rainer Arnold sagte, sie seien „hochrangig
empfangen“ worden und die türkische Seite sei „sichtlich um Entspannung
bemüht“ gewesen.
Der monatelange deutsch-türkische Streit war nach Angaben des
Linken-Verteidigungsexperten Alexander Neu im Gespräch mit den Vertretern
der Türkei auch nicht zur Sprache gekommen. „Das ganze politische Thema
wurde außen vor gelassen“, sagte Neu der Deutschen Presse-Agentur am
Freitag.
Es ging demnach ausschließlich um den Aufklärungseinsatz gegen die
Terrormiliz Islamischer Staat und um „rein operative Informationen“. Neu
bezeichnete den Besuch als entspannt und das Briefing durch türkische
Vertreter professionell. Er kritisierte dennoch die Reise unter Leitung der
Nato. Der Bundestag gebe seine Organisationskompetenz aus der Hand, wenn er
nicht in Eigenregie die Soldaten besuchen könne.
## Türkei sieht Streit mit Deutschland rein bilateral
Unterdessen warf der türkische Europaminister Ömer Çelik der
Bundesregierung vor, die EU im Streit mit seinem Land zu
instrumentalisieren. Diejenigen, die jetzt einen Abbruch der
Beitrittsverhandlungen der Europäischen Union mit der Türkei forderten,
versuchten, „die EU zu benutzen, um bilaterale Probleme zu lösen“, sagte
Çelik am Freitag in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Çelik warnte andere
EU-Staaten davor, den von Deutschland und Österreich ausgehenden
Forderungen zu folgen.
8 Sep 2017
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