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# taz.de -- Skandal um Fipronil in Eiern: Niederlande bestreiten Ei-Vorwürfe
> Anschuldigungen, schon 2016 von Fipronil-Eiern gewusst zu haben, weisen
> Niederlandes Behörden zurück. Die EU-Kommission handelte verzögert.
Bild: Hat an alledem am wenigsten Schuld: ein süßes Küken
Amsterdam/Brüssel dpa | Die niederländische Behörde für
Lebensmittelsicherheit (NVWA) hat bestritten, schon seit Ende 2016 über
Fipronil in niederländischen Hühnereiern informiert gewesen zu sein. „Der
Vorwurf, wir hätten im November 2016 von Fipronil in Eiern gewusst, trifft
nicht zu“, heißt es in einer Erklärung des NVWA-Chefs Rob van Lint vom
Mittwoch.
Allerdings habe es einen anonymen Hinweis gegeben, dass das Insektengift
bei der Reinigung von Ställen zur Bekämpfung der Blutlaus eingesetzt worden
sei.
„Die NVWA bekommt jedes Jahr Hunderte von Tipps über vermutete
Unregelmäßigkeiten“, erklärte van Lint. Ein solcher Hinweis sei auch im
November 2016 hinsichtlich der Stallreinigung eingegangen. „Zu diesem
Zeitpunkt gab es keine Hinweise darauf, dass es ein akutes Risiko für die
Lebensmittelsicherheit geben könnte. Es gab keinen einzigen Hinweis darauf,
dass Fipronil sich auch in Eiern befinden könnte.“
Der belgische Agrarminister Denis Ducarme hatte am Mittwoch vor einem
Ausschuss des belgischen Parlaments erklärt, seinem niederländischen
Kollegen liege ein Bericht vor, wonach Fipronil im November 2016 bei Eiern
gemessen worden sei.
## EU-Kommission schon eher informiert
Die EU-Kommission hat entgegen erster eigener Angaben schon Anfang Juli
Informationen zu Fipronil-Eiern erhalten. Dies geht aus dem Bericht der
belgischen Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK vom Mittwoch hervor – die
EU-Kommission bestätigte den Austausch vom 6. Juli. Eine Sprecherin der
EU-Kommission hatte noch am Dienstag jegliche Kenntnis von Fipronil-Eiern
in Belgien vor dem 20. Juli verneint.
Belgien hatte laut FASNK-Bericht am 6. Juli eine offizielle Anfrage zur
Zusammenarbeit der Justizbehörden an die Niederlande gestellt und dazu eine
Plattform der EU-Kommission genutzt. Die belgischen Behörden drängten auf
Informationen aus den Niederlanden, um die Verbreitung des Insektengifts im
Geflügelsektor nachzuvollziehen.
Erst am 20. Juli hatten die belgischen Behörden eine offizielle
Risikomeldung zu Fipronil in Eiern an das Schnellwarnsystem zur
Lebensmittelsicherheit (RASFF) geschickt. Ein Sprecher der EU-Kommission
sagte: „Die Kommission überwacht den Austausch im Administrativen
Unterstützungs- und Kooperationssystem (ACC) nicht aktiv wie es beim
Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) der Fall ist.“
10 Aug 2017
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