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# taz.de -- Kommentar Première Dame in Frankreich: So oder so exponiert
> In Paris wird heftig über die Präsidentengattin diskutiert. Kein Wunder,
> denn Macron hat die Geschichte seiner Ehe im Wahlkampf skrupellos
> inszeniert.
Bild: Emmanuel Macron mit seiner Gattin Brigitte, hier bei der Stimmabgabe am 1…
Eines ist nach der kurzen, aber heftigen Auseinandersetzung um die Rolle
und den Status der französischen Präsidentengattin klar: Nicht alle lieben
Brigitte Macron. Auch wenn dies nirgends offen zugegeben wird: Die Proteste
gegen die ursprünglich geplante Schaffung eines offiziellen und gesetzlich
definierten Status für die Gattin des Staatschefs richten sich persönlich
gegen sie. Brigitte Macron hat sich im Wahlkampf sehr exponiert, sie war
die wichtigste Wahlhelferin ihres Manns Emmanuel.
Aufgrund des beachtlichen Altersunterschieds ist sie einerseits für viele
Französinnen ihrer Generation ein Vorbild, zugleich ist das aber auch für
andere ein Anlass zu Gerede oder Neid. Natürlich wollte Emmanuel Macron
seiner Frau solche persönlichen Attacken, die in den Bereich der
Privatsphäre gehören, ersparen. Schon so wird jedes Foto von ihr
kommentiert. Das ist unvermeidlich und auch logisch, da Macron diese
ungewöhnliche Geschichte seiner Ehe skrupellos in seiner Wahlkampagne
inszeniert hat. Auch wenn Macron jetzt verhindern will, dass die Rolle
seiner Frau ein öffentliches Gesprächsthema bleibt, wird weiter diskutiert.
Dank des Erfolgs einer Petition im Internet ist die Auseinandersetzung
rasch zu einem politischen Problem für den Staatspräsidenten geworden. Er
musste reagieren und versuchen, die Kontroverse zu stoppen, bevor sie auf
seine eigene Rolle und Aktion übergreifen würde. Macron vermeidet zugleich
die langwierige Prozedur einer Verfassungsänderung, die bei der Schaffung
eines offiziellen Status notwendig gewesen wäre. Die angekündigte Charta
als Ersatz ist ein Feigenblatt. Brigitte Macron bleibt so oder so
exponiert.
Das Vorgehen dafür ist typisch für die Methode Macron: Er gibt in der Form
nach, hält aber inhaltlich an seinen Absichten fest. Das ist sehr
durchsichtig. Das Anliegen, in einem Bereich für Klarheit – inklusive bei
den Kosten für die Steuerzahler – zu sorgen, bleibt berechtigt.
9 Aug 2017
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Brigitte Macron
Schwerpunkt Frankreich
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Lesestück Recherche und Reportage
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