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# taz.de -- Nach Rückeroberung von Mossul: Amnesty fordert Ermittlungen
> Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verlangt eine
> unabhängige Kommission. Sie solle Verbrechen „durch alle
> Konfliktparteien“ untersuchen.
Bild: Ein Bild vom 2. Juli: Während die irakische Armee weiter vorstößt, mü…
London afp | Nach der [1][Rückeroberung von Mossul] von der
Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International unabhängige Ermittlungen
zu Verbrechen an Zivilisten in der nordirakischen Stadt gefordert. „Die
Missachtung menschlichen Lebens durch alle Konfliktparteien darf nicht
ungestraft bleiben“, erklärte die Nahost-Beauftragte der
Menschenrechtsorganisation, Lynn Maalouf, am Dienstag.
Amnesty forderte die sofortige Einsetzung einer „unabhängigen Kommission“.
Diese solle in den Fällen, in denen es „glaubwürdige Beweise“ für die
Verletzung internationalen Rechts gebe, sicherstellen, dass tatsächlich
Ermittlungen gebe und die Ergebnisse anschließend veröffentlicht würden.
Den IS-Dschihadisten wirft die Menschenrechtsorganisation vor, Zivilisten
als „menschliche Schutzschilde“ missbraucht und „hunderte, wenn nicht
tausende“ Menschen auf ihrer Flucht vor den Kämpfen getötet zu haben. Die
Opfer seien teils an öffentlichen Plätzen aufgehängt worden.
Die irakischen Truppen und die US-geführte Anti-IS-Koalition wiederum
hätten bei der Rückeroberung Mossuls dabei „versagt, angemessene Maßnahmen
zum Schutz von Zivilisten zu ergreifen“. Im Stadtgebiet seien „unpräzise,
explosive Waffen“ und unverhältnismäßige Gewalt eingesetzt worden. So seien
etwa im März bei einem Luftangriff auf zwei IS-Scharfschützen 105
Zivilisten getötet worden.
## 920.000 Zivilisten ergriffen die Flucht
Am Montag hatte der irakische Regierungschef Haider al-Abadi rund acht
Monate nach dem Beginn einer Großoffensive den endgültigen Sieg über die
IS-Miliz in Mossul verkündet. Die Dschihadisten hatten die Stadt 2014
überrannt und in den von ihnen eroberten Gebieten im Irak und in Syrien ein
„Kalifat“ ausgerufen. Die irakischen Truppen begannen dann im Oktober mit
der Rückeroberung von Mossul.
Während der monatelangen Kämpfe um die Stadt verzeichneten
Hilfsorganisationen enorme Schäden. Tausende Menschen wurden getötet oder
verletzt, ein Großteil der Stadt liegt nunmehr in Schutt und Asche, nahezu
920.000 Zivilisten ergriffen die Flucht.
11 Jul 2017
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