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# taz.de -- Ausgebrannter Reisebus: Feuer brach nach dem Aufprall aus
> Sachverständige gehen nach ersten Einschätzungen davon aus, dass der bei
> Müncheberg verunglückte Bus erst nach dem Aufprall zu brennen begann.
Bild: Die Reste des verbrannten Reisebusses auf der A9 bei Münchberg
Berlin taz | Einen Tag nach dem Busunglück im oberfränkischen Münchberg
sind die Ermittler bei der Untersuchung der Unfallursache einen Schritt
vorangekommen. Zwei Sachverständige hätten nach vorläufiger Einschätzung
keinen Hinweis darauf gefunden, dass der Brand des Reisebusses schon vor
dem Aufprall auf den am Ende eines Staus stehenden Sattelschlepper
ausgebrochen sei, teilte die Staatsanwaltschaft Hof am Dienstagnachmittag
mit. Bei dem Unfall am Montag waren 18 Menschen, darunter der Fahrer,
getötet worden.
Zunächst hatten Experten spekuliert, dass der Bus vor dem Unfall gebrannt
haben könnte. Mögliche Ursachen hätte demnach ein Brand im Motorraum
gewesen sein können. In Frage kam demnach auch eine defekte
Kraftstoffleitung, durch die Diesel auf heiße Fahrzeugteile geflossen sein
könnte.
Diese beiden Ursachen scheint nun die Staatsanwaltschaft Hof zu verwerfen.
„Vieles spricht dafür, dass bei dem Bus erst aufgrund der Kollision mit dem
Anhänger Feuer ausgebrochen ist“, hieß es. Kurz darauf habe der Bus bereits
in Flammen gestanden.
Eine Theorie dafür wäre, dass es durch den Aufprall einen Kurzschluss in
der Elektrik des Busses gegeben hat, die im Armaturenbrett zusammengefasst
ist. Wird ein solcher Brand nicht sofort gelöscht, weil etwa der Fahrer
verletzt oder ohnmächtig ist, kann sich das Feuer schnell ausbreiten; vor
allem durch den Kamineffekt, der durch eine geöffnete Hintertür oder
eingeschlagene Fenster entsteht.
Die Suche nach der genauen Brandursache ist für die Prävention wichtig.
Gegen Motorbrände beispielsweise helfen Feuermelder oder installierte
Sprinkleranlagen; gegen Auffahrunfälle helfen Notbremsassistenzsysteme.
## Auszeichnung für unfallfreies Fahren
Laut Omnibusverband BDO handelte es sich beim Unglücksbus um ein drei Jahre
altes Fahrzeug des niederländischen Herstellers VDL vom Typ FHD2, das
zuletzt im April überprüft wurde. Der Fahrer sei seit über 10 Jahren im
Unternehmen beschäftigt und habe im Jahr 2013 eine Auszeichnung für
langjähriges unfallfreies und sicheres Fahren erhalten.
Nicht nur bei den Reisebus-Unternehmen, sondern auch bei den
Fernlinienbus-Firmen sorgte der Unfall für Bestürzung. „Bei uns kommen
daher ausschließlich Fahrzeuge nach höchsten Qualitäts- und
Sicherheitsstandards zum Einsatz“, sagte David Krebs, Sprecher des
Marktführers Flixbus, der taz.
Auf Nachtlinien würden bei Flixbus ausschließlich Fahrzeuge mit Notbrems-
sowie Aufmerksamkeitsassistent eingesetzt. „Damit gehen wir noch über die
strengen rechtlichen Vorgaben hinaus.“ Zudem fänden regelmäßig
unangemeldete interne und externe Sicherheitskontrollen statt.
4 Jul 2017
## AUTOREN
Richard Rother
## TAGS
Feuer
Bus
Unfall
BVG
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