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# taz.de -- Unfaire Löhne in der Slowakei: VW-Mitarbeiter beenden Streik
> Die Volkswagen-Arbeiter in der Slowakei fühlten sich gegenüber ihren
> deutschen Kollegen unterbezahlt. Ihr erster Streik zahlt sich aus.
Bild: Die Volkswagen-Mitarbeiter haben erfolgreich gestreikt
Bratislava dpa | Nach sechs Tagen Streik haben die Beschäftigten von
Volkswagen Slovakia am Montag ihre Arbeit wieder aufgenommen.
Gewerkschafter und Firmenleitung hatten sich zuvor am Sonntagabend auf
höhere Löhne für die über 12 000 Mitarbeiter geeinigt. Demnach sollen die
Löhne in mehreren Schritten bis August 2019 um insgesamt 14,2 Prozent
steigen. Die Gewerkschaftsvertreter hatten ursprünglich eine sofortige
Erhöhung von 16 Prozent gefordert, feierten aber auch den Kompromiss als
großen Erfolg.
In der 25-jährigen Firmengeschichte von Volkswagen Slovakia war dies der
erste Streik überhaupt. Auch in anderen Firmen wird in der Slowakei kaum
gestreikt. Neu am Arbeitskampf bei Volkswagen war zudem, dass erstmals die
slowakischen Mitarbeiter eines großen westlichen Konzerns gegen den Status
der Slowakei als Billiglohnland rebellierten. Die Medien erwarten sich
davon eine Signalwirkung auch für andere Firmen.
Die VW-Gewerkschafter hatten auf ihrer Facebook-Seite immer wieder die
Lohnunterschiede innerhalb des VW-Konzerns kritisiert: Das Automobilwerk am
Stadtrand von Bratislava sei eines der weltweit produktivsten, dennoch
bekämen die Mitarbeiter nur einen Bruchteil des Geldes ihrer deutschen
Kollegen. Diese Kritik verdeutlichten auch Transparente der
demonstrierenden Arbeiter mit dem Vorwurf an die Konzernführung in
Wolfsburg: „Für uns das Minimum, für euch das Maximum.“
Die Firmenleitung betonte hingegen, mit einem durchschnittlichen Bruttolohn
von 1.800 Euro pro Monat sei die Bezahlung bei VW schon bisher doppelt so
hoch wie das landesweite Durchschnittseinkommen in der Slowakei.
26 Jun 2017
## TAGS
Streik
Volkswagen
Gewerkschaft
Slowakei
Dieselskandal
Globalisierung
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