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# taz.de -- Nach Ausschreitungen in Bahrain: Fünf Tote und 286 Festgenommene
> Die Schiiten in Bahrain fordern eine größere Beteiligung und wenden sich
> gegen die Verurteilung eines führenden Oppositionellen und schiitischen
> Geistlichen.
Bild: Bahrainische Sicherheitskräfte, die eine Sitzblockade auflösen sollen
Dubai/Manama ap/dpa | Nach einem Zusammenstoß zwischen Demonstranten und
Einsatzkräften haben die Behörden in Bahrain nach eigenen Angaben 286
Menschen festgenommen. Bei dem Konflikt, in dem auch Tränengas und Gewehre
eingesetzt wurden, starben am Dienstag in der Stadt Diras mindestens fünf
Menschen, teilte das Innenministerium mit. Weitere seien verletzt worden.
Der führende Oppositionelle und schiitische Geistliche Isa Kasim war am
Sonntag zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht
ordnete zudem die Konfiszierung von mehr als 3,3 Million bahrainischen
Dinar (etwa acht Millionen Euro) an. Isa Kasim war illegales Sammeln von
Geldern und Geldwäsche vorgeworfen worden. Nach dem Urteil kam es in dem
Königreich zu mehreren Demonstrationen.
Nach Angaben des Innenministeriums sind „Terroristen“ und „verurteilte
Straftäter“ unter den Festgenommenen. Sie hätten sich in Kasims Haus
versteckt. 19 Mitarbeiter der Sicherheitskräfte seien verletzt worden, als
Protestierende Gasbomben auf sie geworfen hätten. Die Demonstranten hätten
zudem illegale Straßensperrungen aufgebaut, die die Kräfte anschließend
beseitigt hätten.
Amnesty International meldete, Kasim selbst sei nicht in Gewahrsam genommen
worden. Aktivisten teilten Videos und Fotos im Internet, in denen
Jugendliche Steine warfen.
Schon im vergangenen Sommer war Kasim die Staatsbürgerschaft nach Vorwürfen
entzogen worden, er streue extremistisches Gedankengut.
Bahrain ist eine kleine Inselnation nahe Saudi-Arabien. Im Zuge des
Arabischen Frühlings 2011 war es auch dort zu Protesten der schiitischen
Bevölkerungsmehrheit gegen die sunnitische Königsfamilie gekommen. Die
Schiiten fühlen sich von ihr an den Rand gedrängt und fordern eine größere
Beteiligung.
24 May 2017
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