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# taz.de -- Die Wahrheit: Trump muss leider draußenbleiben
> Die irische Soft-Pop-Combo U2 tourt seit Mitte des Monats durch die USA.
> Aus Protest gegen Trump wird ihr neues Album nicht veröffentlicht.
Herr Wichtig ist wieder unterwegs. Bono und seine irische Soft-Pop-Combo U2
touren seit Mitte des Monats durch die USA. Vor ihrer Abreise verkündete
der Sänger, dass US-Präsident Donald Trump bei den Konzerten Hausverbot
habe. „Menschen, die für Trump gestimmt haben, sind willkommen, aber er ist
es nicht“, sagte Bono.
Dabei hatte er doch bisher keine Berührungsängste mit den Schurken dieser
Welt. Er schaute gerne bei G-8-Gipfeln vorbei und schmiedete mit seinen
Freunden George W. Bush und Tony Blair Pläne, um die Welt zu retten.
Irgendetwas muss dabei schiefgelaufen sein, vermuten die Menschen im Irak
und in Afghanistan. Hat Bono auf den Gipfeln etwa gesungen?
Diesmal geht es ihm aber nicht um die Welt. Er sei wütend auf Trump, weil
der die Gelder für die Bekämpfung von Aids gekürzt habe, sagte der Sänger.
Sollte Trump sich schon eine Eintrittskarte besorgt haben, so wird er sie
bestimmt auf dem Schwarzmarkt los, denn die meisten Konzerte sind
ausverkauft. Es gibt nun mal viele Trump-Wähler und viele U2-Fans.
Besonders schwer hat es einen Nick Buckmaster aus San Francisco erwischt.
Er war 85 Mal bei U2-Auftritten dabei, das erste Mal mit 15. Man nennt es
Stockholm-Syndrom. Eine Tina Vambeveien aus Belgien war schon mit 13 auf
ihrem ersten U2-Konzert, inzwischen bringt sie es auf 47 Konzertbesuche.
„Ich bekomme immer eine Gänsehaut, wenn ich U2 höre“, sagt sie. Das geht
vielen so, wenn sie sich gruseln.
U2 sind diesmal mit ihrem Joshua-Tree-Album unterwegs, das vor genau 30
Jahren erschienen ist. Der Kreis habe sich geschlossen, findet die Band.
„Die Platte ist während der Ära von Reagan und Thatcher entstanden, und
jetzt sind wir wieder dort angekommen“, glaubt Herr Edge, der Gitarrist.
„Wow, unsere Lieder haben nun eine neue Bedeutung und eine neue Resonanz.“
Mit so einer Begründung kann man sämtliche alten Schinken wieder aufwärmen.
Die US-Tour endet am 1. Juli. Danach fällt die Popgruppe über Berlin her.
Das Olympiastadion ist ausverkauft, aber es gibt noch „Platin-Tickets“ für
390 Euro. Wenn Hertha BSC das wüsste. Aber es gibt auch gute Nachrichten
von der Band.
Schon im Januar verkündete Bono, dass man aus Protest gegen Trump das neues
Album „Songs of Experience“ auf absehbare Zeit nicht veröffentlichen werde.
Die Scheibe sei so gut wie fertig gewesen, sagt Edge: „Doch dann kamen die
US-Wahlen, und die Welt veränderte sich. Das Pendel ist zur anderen Seite
ausgeschlagen.“
Niemand, der iTunes auf seinem Computer hat, muss also befürchten, die
Platte wie beim letzten Mal zwangsweise aufgedrückt zu bekommen. Das
US-Nachrichtenportal Snoopack meldete allerdings: The Edge habe angedeutet,
dass er und Bono in jedes Haus schleichen und die CD auf jedem Nachttisch
hinterlassen werden. „Da durch Trump im Weißen Haus unser Recht auf
Waffenbesitz gesichert ist“, freute sich Snoopack, „könnte das eine schöne
Überraschung werden.“
29 May 2017
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
## TAGS
U2
Bono
Donald Trump
Irland
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Musikmarkt
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Tod
Großbritannien
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