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# taz.de -- Volksabstimmung in der Schweiz: Adieu Atomstrom
> Eine Mehrheit stimmt für das Verbot neuer Atomkraftwerke. Konkrete
> Fristen für die Abschaltung der fünf existierenden AKWs gibt es nicht.
Bild: Freude über das Abstimmungsergebnis im Hauptquartier der Befürworter de…
Genf taz | Die Schweiz will mit dem [1][Verbot neuer Atomkraftwerke ihre
Abhängigkeit vom Atomstrom bis spätestens Mitte des Jahrhunderts beenden.]
Für ein entsprechendes erstes Gesetz zur Umsetzung der „Energiestrategie
2050“ der Berner Regierung votierte am Sonntag bei einer Volksabstimmung
eine Mehrheit von 58,2 Prozent der Eidgenossen. Das Parlament hatte das
Gesetz nach fünfjährigen Beratungen verabschiedet.
Die Volksabstimmung wurde durch eine Initiative der rechtspopulistischen
Schweizer Volkspartei (SVP) erzwungen. Obwohl sie mit zwei Ministern an der
siebenköpfigen Regierung beteiligt ist, lehnt die SVP das Gesetz und den
Ausstieg aus der Atomenergie ab.
Das Gesetz sieht neben einem Verbot neuer AKWs und der Wiederaufarbeitung
von nuklearen Brennstäben vor, erneuerbare Energien stärker zu fördern und
die Energieeffizienz zu erhöhen. Dafür sind etwa Mindestanforderungen für
Autos und mehr Geld für Gebäudesanierungen vorgesehen. Großwasserkraftwerke
sollen vorübergehend staatliche Subventionen erhalten.
Ebenso im Gesetz verankert ist der Richtwert, den Energiebedarf bis 2050 um
fast die Hälfte zu reduzieren. Bislang produziert die Schweiz lediglich ein
Viertel ihres Energieverbrauchs selbst, vor allem Strom aus Wasser- und
Atomkraft. Drei Viertel stammen aus dem Ausland.
## Unterstützung durch Umweltverbände und Grüne
Für den Import von endlichen Rohstoffen wie Erdöl und Uran zahlen die
Eidgenossen rund 10 Milliarden Franken (rund neun Milliarden Euro) pro
Jahr. Konkrete Fristen für die Abschaltung der fünf existierenden Schweizer
AKW sieht das Gesetz allerdings nicht vor. Sie sollen am Netz bleiben,
„solange sie sicher sind“.
Dennoch unterstützen auch die Schweizer Umweltverbände und die Grünen jetzt
das Gesetz. Mit einer viel weitergehenden Initiative hatten die Grünen bei
einem Referendum im November 2016 nur die Unterstützung von 45 Prozent der
StimmbürgerInnen erhalten. Diese Initiative sah die Abschaltung der
Atommeiler nach maximal 45 Jahren Laufzeit vor.
Damit hätten 2017 drei AKW endgültig abgeschaltet werden müssen, ein
weiteres 2023 und das letzte 2029. Zudem forderte die Initiative eine
entschiedenere Energiewende, um den Strombedarf in der Schweiz bis
spätestens 2030 zu 100 Prozent durch einheimische erneuerbare Energien zu
decken.
21 May 2017
## LINKS
[1] /Schweiz-stimmt-ueber-Atomausstieg-ab/!5410472
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
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Schwerpunkt Atomkraft
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Erneuerbare Energien
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