# taz.de -- Rückschlag bei Syrien-Gesprächen: Rebellen setzen Verhandlungen a… | |
> Die Friedensgespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana bleiben | |
> ergebnislos. Die Rebellen werfen der Regierung vor, gegen die Waffenruhe | |
> zu verstoßen. | |
Bild: Aktivisten werfen der syrischen Regierung eine systematische Kampagne vor | |
Astana dpa | Die neuen [1][Syrien-Verhandlungen] in Kasachstan haben gleich | |
zum Auftakt einen Rückschlag erlitten. Aus Protest gegen fortlaufende | |
Angriffe der Regierungstruppen setzten die Rebellen ihre Teilnahme an den | |
Gesprächen vorübergehend aus. „Wir können nicht am Verhandlungstisch | |
sitzen, während diese Verbrechen weitergehen“, sagte Oppositionssprecher | |
Jihja al-Aridi am Mittwoch. | |
Das kasachische Außenministerium teilte jedoch mit, die Rebellen wollten am | |
Donnerstag wieder an den Gesprächen teilnehmen. Bei den Verhandlungen solle | |
unter anderem ein Memorandum über Sicherheitszonen vorbereitet werden. | |
Russland hatte vorgeschlagen, solche Gebiete zum Schutz der Bevölkerung | |
einzurichten. | |
Bei den auf zwei Tage angesetzten Gesprächen in der kasachischen Hauptstadt | |
Astana soll unter Vermittlung Russlands und der Türkei die Waffenruhe in | |
dem Bürgerkriegsland gestärkt werden. Die Feuerpause gilt seit Ende | |
Dezember, trotzdem kommt es immer wieder zu Gewalt. | |
Aktivisten hatten zuletzt zahlreiche Luftangriffe auf Kliniken und | |
medizinische Einrichtungen in Rebellengebieten gemeldet. Sie werfen der | |
Regierung eine systematische Kampagne vor. Die Anschuldigungen richteten | |
sich zugleich gegen Russland, den wichtigsten Verbündeten der Regierung in | |
Damaskus. Auch die UN zeigten sich entsetzt über die Bombardierung von | |
Kliniken und forderten ein sofortiges Ende. | |
## Erdogan will weiter mit Putin verhandeln | |
Anfang April starben zudem bei einem [2][mutmaßlichen Angriff mit Giftgas | |
auf die Stadt Chan Scheichun] mehr als 80 Menschen. Die Opposition, die USA | |
und andere Regierungen im Westen machen dafür die syrische Luftwaffe | |
verantwortlich. Syrien wies die Schuld von sich. | |
Seit Anfang des Jahres hatte es bereits drei Gesprächsrunden in Astana | |
gegeben, die jedoch alle ohne greifbare Ergebnisse blieben. Auch die | |
Friedensgespräche unter UN-Vermittlung in Genf, die parallel dazu laufen, | |
brachten bisher keine Fortschritte. In Syrien tobt seit rund sechs Jahren | |
ein Bürgerkrieg. Mehr als 400 000 Menschen wurden in dem Konflikt getötet, | |
Millionen vertrieben. | |
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan will trotz gegensätzlicher | |
Positionen im Syrien-Krieg weiter eng mit dem russischen Präsidenten | |
Wladimir Putin an der Lösung des Konflikts arbeiten. Gemeinsames Ziel sei | |
es, „dass das Blutvergießen in Syrien so bald wie möglich endet“, sagte | |
Erdogan in Ankara vor seiner Abreise zum Treffen mit Putin in die | |
Schwarzmeerstadt Sotschi. Syrien werde das wichtigste Thema der Gespräche | |
am Mittwoch sein. Die Türkei gehört zu den wichtigsten Unterstützern der | |
Rebellen. | |
3 May 2017 | |
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