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# taz.de -- Aktien-Experte über Optionsscheine: „Hilfen gegen schwankende Ku…
> Der Verdächtige im Anschlag auf den BVB-Bus hatte auf fallende Kurse des
> Vereins spekuliert. Wie funktionieren sogenannte Put-Optionen?
Bild: Verkaufsoptionen sollen eigentlich gegen Kursschwankungen absichern
taz.am wochenende: Herr Kurz, wie spekuliert man auf fallende Kurse, um
damit Gewinn zu machen?
Jürgen Kurz: Das ist gar nicht so schwer. Wer auf fallende Kurse setzt,
kauft sich eine so genannte Put-Option, also eine Verkaufsoption. Damit
spekuliert er darauf, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt, sozusagen dem
Verfallsdatum des Optionsscheins, der Kurs niedriger ist als zum
Kaufzeitpunkt. Tritt der Fall ein, macht er Gewinn, und zwar umso mehr, je
niedriger der Kurs gefallen ist. Tritt der Fall nicht ein, macht er
Verlust.
Warum werden solche Optionsscheine überhaupt an den Börsen gehandelt?
Die ursprüngliche Idee dahinter ist, dass sich Käufer und Verkäufer so
gegen Kursschwankungen absichern können. Ein Beispiel: Ein Bauer will im
nächsten Frühjahr eine bestimmte Menge Saatgut kaufen. Er kann heute per
Optionsschein festlegen, zu welchem Preis das geschehen soll, den dann auch
der Verkäufer des Saatgutes bekommt. Durch die Planungssicherheit gewinnen
beide – auch wenn im Fall einer Preissteigerung (etwa durch Missernten) der
Verkäufer und im Fall eines Preisverfalls (etwa durch Überangebot) der
Bauer profitieren würde.
Fällt es nicht auf, wenn eine Person ungewöhnlich viele Optionsscheine
kauft?
Ungewöhnlichen Umsätzen geht die Börsenaufsicht routinemäßig nach, schon um
Insidergeschäften vorzubeugen. Zudem können Optionsscheine nicht anonym
gekauft werden; der mutmaßliche Täter hat da also eine deutliche Spur
hinterlassen.
Sind Aktien eines Fußballklubs eine gute Geldanlage?
Für uns als Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz sind sie eher
ein Fanprodukt. Die Unternehmensentwicklung, für Aktionäre zentral, ist im
Fußball ja schwer vorherzusagen. Da geht es darum, Einnahmen auf hohem
Niveau durch den Verkauf von Fernsehrechten, Fanprodukten und Tickets sowie
durch Werbung zu realisieren und möglichst stabil zu steigern. Sportlicher
Misserfolg stört da natürlich.
Und wie war die Performance der BVB-Aktie?
Im letzten halben Jahr lief es nicht so gut, aber langfristig doch sehr
ordentlich. Gestartet bei 2,50 ist die Aktie jetzt rund 5,50 Wert. Davon
können andere Börsenneulinge nur träumen.
Jürgen Kurz, 50, ist Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz. Der Verein vertritt die Interessen von Anlegern und hat
rund 30.000 Mitglieder.
21 Apr 2017
## AUTOREN
Richard Rother
## TAGS
Borussia Dortmund
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