Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Pisa-Studie zur Lernumgebung: Schüler werden häufig gemobbt
> Nach einer neuen Pisa-Studie fühlt sich jeder sechste Schüler gehänselt,
> jeder zweite hat Angst vor schlechten Noten. Der Druck senkt Leistungen.
Bild: Mobbing ist ein Problem an vielen Schulen
Berlin taz | 15,7 Prozent der deutschen SchülerInnen werden mehrmals im
Monat Opfer von teils massivem Mobbing. Das geht aus einer am Mittwoch
vorgestellten Pisa-Studie hervor. Damit belegt Deutschland im
internationalen Vergleich Platz 18 auf der Liste der meisten
Mobbingvorfälle.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
untersuchte Lernumfeld und Lernverhalten von 15-Jährigen in aller Welt. Ihr
Fazit: Nicht alle fühlen sich wohl an deutschen Schulen.
Grundsätzlich sei die Mehrheit zwar zufrieden mit ihrem Leben (73 Prozent),
knapp 30 Prozent äußerten jedoch, nicht oder nur wenig zufrieden zu sein.
15 Prozent der deutschen SchülerInnen sehen sich als Außenseiter, 13
Prozent sind einsam. 22 Prozent der Befragten erklärten, sie seien beim
Lernen angespannt. Fast die Hälfte hat Angst vor Tests, selbst wenn sie gut
vorbereitet ist. Als größte Angstfaktoren wurden schulische Noten (53
Prozent) und zu schwierige Tests (52 Prozent) ermittelt. Dabei zeigte sich
eine Differenz: Mädchen sind öfter von solchen Ängsten betroffen als
Jungen.
Als wirklich problematisch sehen die Forscher das Miteinander der
Jugendlichen in der Schule. 7 Prozent der Befragten geben an, dass
MitschülerInnen regelmäßig fiese Gerüchte über sie verbreiten würden, 9
Prozent, dass sich über sie lustig gemacht werde. 2 Prozent werden sogar
bedroht, geschlagen oder geschubst. Dass MitschülerInnen ihnen Gegenstände
weggenommen oder diese zerstört haben, berichten 4 Prozent der Befragten.
## Mehr Mobbing, schlechtere Leistungen
Das wirkt sich auf die schulischen Leistungen aus: Schulen, an denen viel
gemobbt wird, sind etwa in Naturwissenschaften 27 Skalenpunkte schlechter
als Schulen mit wenigen Mobbingfällen. Besonders verbreitet sei Mobbing in
Lettland und Neuseeland, so die Studie. Deutschland landet im Mittelfeld.
Am wenigsten Probleme gebe es in Korea und der Türkei.
[1][Die Studie entstand 2015.] Die OECD sammelte Daten in 72 Ländern. Es
wurden ausschließlich 15-Jährige befragt, die mindestens 6 Jahre zur Schule
gegangen waren.
19 Apr 2017
## LINKS
[1] http://www.oecd.org/berlin/publikationen/pisa-2015-results-volume-iii-stude…
## AUTOREN
Klara Weidemann
## TAGS
Pisa-Studie
Bildung
Schule
Mobbing
Migration
Online-Petition
Bildung
Pisa-Studie
Schule
Bildung
Migration
## ARTIKEL ZUM THEMA
Studie zu Schülerkompetenzen: Jeder virte kan nich richtich schreiben
Das Niveau von Grundschülern ist gesunken – auch durch Zuwanderung und
Inklusion. Das zeigt der Bildungstrend im Auftrag der Kultusminister.
Petition der Woche: Gegen Mobbing, für Aufmerksamkeit
Harvey ist behindert und wird im Internet gehänselt. Seine berühmte Mutter
Katie Price kämpft deshalb für ein neues Gesetz.
Studie zu Chancengleichheit an Schulen: Migranten haben es schwerer
Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt: Die Gefahr, zum
Schulabbrecher zu werden, ist für Migranten noch einmal gestiegen.
Kommentar PISA-Studie 2016: Lernresistent
In der deutschen Bildungslandschaft herrscht Bequemlichkeit statt
Aufbruchstimmung. Und das, obwohl großer Nachholbedarf besteht.
Ernüchternde Pisa-Studie: Deutschland bleibt unfair
Deutsche Schüler und Schülerinnen haben sich kaum verschlechtert. Doch
immer noch ist mangelnde Chancengerechtigkeit ein Problem.
Wankas Offensive für digitales Lernen: Schüler sollen nicht nur daddeln
Im Alleingang will Bildungsministerin Johanna Wanka eine Offensive für
digitales Lernen an den Schulen starten. Das sorgt für Kritik.
Bildungsministerin über Einwanderung: „Die CDU war Avantgarde“
Migrantenkinder haben es nach wie vor schwer, sagt Johanna Wanka. Die
Ministerin über Bildungschancen, Migration und ihren eigenen Aufstieg.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.