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# taz.de -- Grüne Ideen zur Stadtentwicklung: Noch mehr Glück
> Welche Infrastruktur braucht das Glück? Dieser Frage wollen die Grünen in
> einem interaktiven Stadtkongress auf den Grund gehen.
Bild: So glücklich sollen alle werden. Auch in Bremen
BREMEN taz | Wo Menschen zusammenleben, gibt es Konflikte. Zum Beispiel im
Bremer Steintorviertel: Wohnen wollen dort viele, denn das Viertel ist
einer der Mittelpunkte des kulturellen Lebens. Es steht für Offenheit,
Vielfalt und Toleranz. Nur beim Partylärm hört die Freundschaft auf:
Ständig müssen sich die Besitzer der Partylokalitäten mit Lärmbeschwerden
der Anwohner auseinandersetzen.
Solche Nutzungskonflikte, wie es die LandessprecherInnen der Grünen nennen,
treten in Bremen vermehrt auf. Die Lärmbeschwerden sind dabei nur ein
Beispiel. Steigende Mieten, Zuwanderung durch Geflüchtete und die weiter
wachsende soziale Spaltung zwischen Arm und Reich sind weitere zentrale
Themen, mit denen sich Politik und Zivilgesellschaft in Zukunft
auseinandersetzen müssen.
Um Lösungen für diese Probleme zu finden, veranstalten die Grünen am
kommenden Wochenende einen Stadtkongress unter dem Namen „Infrastrukturen
des Glücks“. Darin sollen die Herausforderungen und Chancen einer sich
weiterentwickelnden Stadtgesellschaft diskutiert werden.
Der Kongress soll eine Plattform bieten, auf der die unterschiedlichen
Visionen von zivilgesellschaftlichen Initiativen, PolitikerInnen und Bremer
BürgerInnen ausgetauscht und durch den Input von ExpertInnen
weiterentwickeln werden können. „Es ist Aufgabe der Politik und der
Zivilgesellschaft, die Infrastruktur zu schaffen, damit jeder Mensch in
Bremen glücklich werden kann“, sagte die grüne Landessprecherin Kai
Wargalla dazu.
Den Veranstaltern ist es wichtig, dass der Kongress interaktiv und
erfahrbar ist. Daher werden neben Podiumsdiskussionen auch verschiedene
Workshops angeboten, in denen sich einerseits damit beschäftigt wird, wie
die urbanen Gebiete der Stadt im Jahr 2050 aussehen könnten, andererseits
soll der Frage nachgegangen werden, wer die wachsende Stadt prägt und
gestaltet.
Alles, was inhaltlich auf dem Kongress erarbeitet wird, soll auch
gleichzeitig künstlerisch umgesetzt werden. Dazu werden den Initiativen
Europaletten gegeben, auf denen sie ihre Visionen von Bremen im Jahr 2050
nachbauen sollen. Die Veranstalter hoffen dadurch, die typischen Strukturen
eines Kongresses aufzubrechen und es zu einem politischen Ideenfestival
werden zu lassen. Neben den inhaltlichen Diskussionen bieten verschiedene
Kulturinitiativen darum Kunstprojekte, Performance-Aktionen, Livemusik und
Stand-up-Comedy an.
Die Idee, ein solches Event zu veranstalten, haben die grünen
LandessprecherInnen Ralph Saxe und Kai Wargalla schon länger. Ihnen geht es
vor allem darum, Politik und Stadt anders zu denken. Statt den BürgerInnen
und Initiativen eine Politik aufzuzwingen, wollen die Grünen diesmal alle
interessierten Menschen dazu einladen, gemeinsam etwas zu erarbeiten. „Wir
wollen ein Format schaffen, in dem wir als Politiker einmal zuhören“,
kommentiert Ralph Saxe dieses Vorgehen.
Am Ende des Kongresses sollen keine fertigen Konzepte stehen. Die
Initiatoren sehen ihn viel mehr als den Beginn eines Prozesses, der uns
noch über viele Jahre begleiten wird. In erster Linie steht die Begegnung
zwischen Initiativen, BürgerInnen und ExpertInnen und PolitikerInnen, die
gemeinsam etwas erarbeiten.
2 May 2017
## AUTOREN
Maximilian Schmidt
## TAGS
Stadtentwicklung
Grüne Bremen
Glück
Kai Wargalla
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