Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Müll-Katastrophe in Sri Lanka: 26 Tote und hunderte Obdachlose
> Beim Einsturz einer Müllkippe am Stadtrand von Colombo sind mindestens 26
> Menschen gestorben. 1700 Menschen wurden in Notunterkünften
> untergebracht.
Bild: Gesundheitsexperten warnen seit Langem vor den Gefahren auf der Müllkipp…
Colombo afp | Beim Einsturz einer Müllkippe in Sri Lanka sind mindestens 26
Menschen ums Leben gekommen und hunderte weitere obdachlose geworden. Drei
Tage nach dem Unglück am Stadtrand von Colombo wurden rund 1700 Menschen in
Notunterkünften in Schulen untergebracht, wie die Behörden am Montag
mitteilten. Hunderte Soldaten suchten in den Abfall- und Trümmerbergen
weiter nach Überlebenden, Hoffnung gab es jedoch kaum noch.
Die 90 Meter hohe Müllhalde in Kolonnawa am nordöstlichen Stadtrand von
Colombo war am Freitag nach starken Regenfällen ins Rutschen geraten. Der
Müll begrub zahlreiche Häuser und Menschen unter sich. Bis Montag wurden 26
Leichen geborgen, unter den Todesopfern waren auch mehrere Kinder und
Jugendliche. Sechs weitere Menschen galten noch als vermisst.
„Wir setzen die Suche fort“, sagte der Militärsprecher Roshan Seneviratne.
„Wir haben aber nicht viel Hoffnung, unter diesen Bedingungen noch jemanden
lebend zu finden.“
Nach Angaben der Polizei wurden 145 Hütten und Häuser in dem Armenviertel
zerstört. Viele weitere Häuser wurden beschädigt und drohten einzustürzen.
Mehr als 400 Familien wurden deshalb vorerst in Notunterkünften in
nahegelegenen Schulen untergebracht.
## Etwa 23 Millionen Tonnen Abfall
Präsident Maithripala Sirisena ordnete den Einsatz von hunderten Soldaten
bei der Rettungsaktion an. Nach Berichten über Plünderungen erhöhte die
Polizei die Sicherheitsvorkehrungen am Unglücksort. 23 Verdächtige, die
Opfer der Müllkatastrophe bestohlen haben sollen, wurden festgenommen.
Regierungschef Ranil Wickremesinghe erklärte, vor dem Unglück seien bereits
Vorkehrungen für eine Schließung der Müllhalde getroffen worden. Die
Abräumarbeiten hatten aber noch nicht begonnen.
Die Müllkippe von Kolonnawa wächst täglich um rund 800 Tonnen Müll,
insgesamt werden dort etwa 23 Millionen Tonnen Abfall gelagert.
Gesundheitsexperten warnen seit langem vor den Gefahren. Das srilankische
Parlament hatte erst kürzlich die Schließung der Müllhalde verlangt. Es
gibt Pläne zum Bau eines Kraftwerks, mit dem durch die Verbrennung des
Mülls Energie gewonnen werden soll.
Der Kommunalpolitiker Guttila Silva, ein ehemaliger Bürgermeister, sagte,
die Anwohner seien wütend, weil die Stadtverwaltung trotz der
Sicherheitsbedenken täglich hunderte Tonnen Müll auf der Halde abladen
lasse. „Die Leute sind natürlich zornig, weil ihre Proteste überhört
wurden.“
17 Apr 2017
## TAGS
Müll
Sri Lanka
UN-Blauhelme
Kleidung
Erdrutsch
Schwerpunkt Armut
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sexuelle Gewalt durch UN-Blauhelme: Viele Opfer, wenige Strafen
2000 Vorwürfe sexueller Gewalt durch UN-Blauhelme gegen Kinder und Frauen
hat es weltweit zwischen 2004 und 2016 gegeben. Ein Brennpunkt ist Haiti.
Flaschen als Rohstoff für Textilien: Kann Plastikmode öko sein?
Der Markt für nachhaltige Kleidung wächst. Die neue Vielfalt der Anbieter
führt auch zu neuen Materialien jenseits von Wolle und Leinen.
Fast 50 Tote auf Müllhalde in Äthiopien: Verschüttet unter Abfall
Ins Rutschen geratener Abfall hat am Rande der äthiopischen Hauptstadt
Addis Abeba Dutzende Hütten von Müllsuchern verschüttet.
Arm im Alter: Die Sonne scheint für alle kostenlos
Wann fängt Armut an? Reichen 850 Euro für ein anständiges Leben? Über die
Bedeutung des Gefühls, eine Wahl zu haben.
Zur UN-Megastadtkonferenz: Der Müll, die Stadt und das Leben
Vor 20 Jahren galt Mexiko City als Moloch, der Menschen kaum Luft zum Atmen
ließ. Seit ein paar Jahren stellt sich die Stadt ihren Umweltproblemen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.