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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Angst vor neuer Eskalation
> Nach dem Tod eines OSZE-Beobachters aus den USA: Die Konfliktparteien in
> der Ukraine schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu.
Bild: Ein Toter, zwei Verletzte: Von einer Landmine zerstörtes OSZE-Fahrzeug i…
Kiew taz | Einen Tag nach dem Tod eines US-amerikanischen OSZE-Beobachters,
der sich in einem Wagen der OSZE-Mission befand, fordert Ertuğrul Apakan,
Chef der OSZE-Beobachtermission in der Ostukraine, einen sofortigen
Waffenstillstand, einen Rückzug der schweren Waffen von der
Waffenstillstandslinie und eine komplette Räumung aller Minen in der
umkämpften Zone. Wer Minen lege, so Apakan, müsse zur Verantwortung gezogen
werden.
Am Sonntag war ein Wagen mit drei OSZE-Beobachtern unweit der Ortschaft
Pyshyb in der „Volksrepublik Lugansk“ auf eine Mine gefahren. Bei der
Explosion ist der US-amerikanische OSZE-Beobachter, der Sanitäter Joseph
Stone, getötet worden. Die deutsche OSZE-Beobachterin Eva Gnelin wurde
leicht verletzt zusammen mit einem namentlich nicht genannten tschechischen
OSZE-Beobachter in ein Krankenhaus in Lugansk gebracht.
Die Konfliktparteien beschuldigen sich gegenseitig der Urheberschaft der
Explosion. Kiew versuche mit dieser gezielten Provokation, dritte Kräfte in
den Krieg hineinzuziehen, beschuldigte Alexander Sachartschenko, Chef der
„Volksrepublik Donezk“, die ukrainischen Streitkräfte. Der OSZE-Wagen sei
von der Straße abgekommen und habe so das OSZE-Mandat verletzt, erklärte
Eduard Basurin, Sprecher der Separatisten.
Der Vorfall sei ein Beweis dafür, dass Moskau und die Separatisten die
OSZE-Beobachter einschüchtern und alle Bemühungen der Ukraine und der OSZE
zur Stabilisierung der Lage an der Kontaktlinie zunichte machen wollten,
erklärte hingegen das ukrainische Außenministerium.
## Gefahr für ganz Europa
Die Explosion habe sich etwa zwei Kilometer von der Front ereignet, sagte
der stellvertretende Chef der OSZE-Mission in der Ostukraine, Alexander
Hug, in Kiew. „Dort dürften gar keine Minen sein“, betonte er.
Telefonisch kondolierte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko dem
US-amerikanischen Außenminister Rex Tillerson anlässlich des Todes des
US-Bürgers. Gleichzeitig bat er den Außenminister, die USA sollten sich nun
für eine Friedenstruppe unter Schirmherrschaft der UNO in der Ostukraine
starkmachen.
Der Chef des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexander Turtschynow,
warnte, Russland setze seine Vorbereitungen auf einen „totalen Krieg“ fort,
was eine Gefahr für ganz Europa darstelle. Derzeit seien 50.000 russische
Soldaten unweit der ukrainisch-russischen Grenze stationiert.
Der tödliche Vorfall in der Ostukraine erhöht die Spannungen in der Region
weiter. Das Energieministerium kündigte zudem an, ab Dienstag keinen Strom
mehr in die „Volksrepublik Lugansk“ zu liefern.
25 Apr 2017
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Ukraine
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OSZE
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Krim-Annexion
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