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# taz.de -- Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen: Schweigen ist Gold
> Transparency Deutschland analysiert Berichte großer Unternehmen. Die
> Firmen legen selten Rechenschaft über Korruption und Lobbying ab.
Bild: Geld, das in falsche Hände fließt – wie Unternehmen mit Korruption um…
Berlin taz | „Nennen Sie erhebliche Korruptionsrisiken, die im Rahmen der
Risikoanalyse ermittelt wurden“ – bei diesem Thema lassen sich Unternehmen
ungern in die Karten gucken. [1][Transparency Deutschland analysierte jetzt
die Nachhaltigkeitsberichte] von 19 führenden deutschen Unternehmen: Fazit:
Die Firmen legen nur unzureichend Rechenschaft über Korruption und Lobbying
ab.
Die Berichte aus dem Jahr 2016 wurden entlang der weltweit verbreiteten
Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Das Berichtsprogramm dieses
Standards wurde jüngst erweitert. Es umfasst nun unter anderem Angaben zu
Instrumenten der Korruptionsprävention und -bekämpfung, etwa Verfahren für
Hinweisgeber*innen.
Hier setzt die Kritik von Transparency an: Obwohl Korruptionsbekämpfung von
fast allen Unternehmen als wichtig eingestuft worden sei, fiel die
Berichterstattung in diesem Bereich durch zahlreiche Lücken auf.
Insbesondere die neuen Anforderungen, etwa Angaben zu Risiken oder
Antikorruptionsmaßnahmen, blieben unerfüllt.
Diese Auslassungen würden nur selten angekündigt und begründet, was gegen
die GRI-Regel „Report or Explain“ verstieße. Schlecht abgeschnitten hätten
hier vor allem HeidelbergCement und der Softwarehersteller SAP. Die Frage,
welche Unternehmen selbst Korruption ausübten oder davon betroffen waren,
behandelt die Studie jedoch nicht.
## Neues Gesetz für Unternehmensberichte
Manfred zur Nieden, Autor der Studie, kritisiert die mangelhafte
Überprüfung der Nachhaltigkeitsberichte. Die Unternehmen beauftragten
hierfür zwar Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, doch diese griffen sich
häufig nur einzelne Aspekte heraus. „Die Aussage, dass ein Bericht extern
geprüft wurde, ist weitgehend wertlos“, sagt zur Nieden.
Aus diesem Grund fordert er gesetzliche Regelungen für die Prüfung von
Nachhaltigkeitsberichten. Nur das könne eine Vergleichbarkeit zwischen den
Unternehmen schaffen und für die tatsächliche Einhaltung der GRI-Standards
sorgen.
Im März verabschiedete der Bundestag ein Gesetz zur „nichtfinanziellen
Berichterstattung“, das große Unternehmen zu Auskünften über ihre
ökologischen und sozialen Auswirkungen verpflichtet. Die Opposition
kritisiert, dass nur Risiken genannt werden müssen, die Unternehmen selbst
beträfen.
18 Apr 2017
## LINKS
[1] https://www.transparency.de/fileadmin/pdfs/Themen/Wirtschaft/1234Nachhaltig…
## AUTOREN
Merle Groneweg
## TAGS
Unternehmen
Schwerpunkt Korruption
Transparency International
NGO
Indonesien
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Schwerpunkt Korruption
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Nachhaltigkeit
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