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# taz.de -- Korruptionsskandal in Südkorea: Ex-Präsidentin Park verhaftet
> Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun-hye droht ein Prozess wegen
> Korruptionsvorwürfen. Nach ihrer Entmachtung sitzt sie jetzt in U-Haft.
Bild: Park Geun Hye am Donnerstag auf dem Weg zu einer Anhörung
Seoul dpa | Die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye ist wegen
Korruptionsverdachts und anderer Vorwürfe verhaftet worden. Das
Bezirksgericht in Seoul erließ in der Nacht zum Freitag Ortszeit auf Antrag
der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen die entmachtete Tochter des
früheren Diktators Park Chung Hee. Es bestehe die Gefahr, dass Beweismittel
vernichtet würden, hieß es. Das Verfassungsgericht hatte die konservative
Politikerin vor drei Wochen wegen ihrer Rolle in einem Korruptionsskandal
um eine Vertraute ihrer Amtspflichten enthoben.
Park wurde in eine Haftanstalt in der Nähe der Hauptstadt gebracht. Die
Staatsanwaltschaft hat bis zu 20 Tage Zeit, Anklage gegen Park zu erheben,
um sie in Untersuchungshaft zu behalten. Ihr droht nun ein Strafprozess.
Bei einer Verurteilung muss sie nach Medienberichten mit einer Haftstrafe
von mindestens zehn Jahren rechnen.
Die Ermittler werfen Park vor, ihre Stellung als Präsidentin und ihre Macht
im Interesse ihrer langjährigen Freundin Choi Soon Sil missbraucht und
geheime Dokumente weitergegeben zu haben. Auch steht Park im Verdacht, an
der Erstellung einer schwarzen Liste von mehr als 9.000 Kulturschaffenden
und Künstlern beteiligt gewesen zu sein, die ihr gegenüber kritisch waren.
Parks Koreanische Freiheitspartei nannte die Verhaftung „sehr bedauerlich“.
Das Lager von Parks stärkstem Rivalen bei der Wahl Ende 2012, Moon Jae In,
begrüßte die Entscheidung dagegen. Das sei der erste Schritt, dass
„Gerechtigkeit und gesunder Menschenverstand“ wiederhergestellt würden,
erklärte ein Sprecher Moons. Der oppositionelle Mitte-Links-Politiker liegt
derzeit bei Umfragen zur vorgezogenen Präsidentenwahl am 9. Mai klar vorn.
Moon will erneut als Kandidat antreten.
Der Skandal um Park und ihre Freundin wühlte das Land monatelang auf. Im
Dezember hatte das Parlament ein Amtsenthebungsverfahren gegen Park
eingeleitet, am 10. März musste sie endgültig ihr Amt räumen. Damit verlor
sie auch ihre Immunität.
Aus Sicht der Verfassungsrichter hatte Park eine Einmischung ihrer Freundin
in Regierungsgeschäfte zugelassen. Choi, die nie ein öffentliches Amt
innehatte, soll dank ihrer Beziehung zu Park zahlreiche Unternehmen
einschließlich der Samsung-Gruppe genötigt haben, ihre Stiftungen und
Organisationen mit Millionen zu fördern. Park hatte die Vorwürfe stets
bestritten. Unter anderen sitzen frühere Berater Parks und der
Vize-Vorsitzende des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics, Lee Jay
Yong, in U-Haft.
31 Mar 2017
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