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# taz.de -- Ermittlungen nach Anschlag in London: Sieben Festnahmen nach Attent…
> In London und Birmingham wurden am Donnerstagmorgen sieben Menschen
> festgenommen. Theresa May erhöht die Terrorwarnstufe nicht.
Bild: Forensiker und Polizisten an der Westminster Bridge in London am Donnerst…
London dpa/afp | Im Zuge der Ermittlungen zum Attentat im Londoner
Parlamentsviertel hat die britische Polizei sieben Menschen festgenommen.
Wie der Chef der Terrorabwehr von Scotland Yard, Mark Rowley, am Donnerstag
mitteilte, wurden die Verdächtigen an sechs verschiedenen Orten
festgenommen. Demnach gab es unter anderem Festnahmen in London und
Birmingham.
Laut Polizei fuhr der Angreifer am Mittwochnachmittag mit einem Auto
mehrere Fußgänger auf der Westminster-Brücke an. Von der Brücke raste der
Attentäter zum Parlament, durchbrach dort mit seinem Wagen eine Absperrung
und erstach dort mit einem Messer einen 48-jährigen Polizisten. Der
Angreifer wurde von einem anderen Polizisten erschossen. Bei den weiteren
Todesopfern handelte es sich laut Scotland Yard um Zivilisten.
Insgesamt wurden etwa 40 Menschen verletzt und vier getötet. Eines der
Todesopfer ist der Täter, die anderen seien eine Frau, ein Mann sowie der
vor dem Parlament mit einem Messer attackierte Polizist. Die Polizei
spricht aktuell von vier Toten, zuvor hieß es, es seien fünf Menschen
getötet worden.
Scotland Yard erklärte, dass die Identität des Attentäters geklärt sei.
„Wir gehen davon aus, dass er vom internationalen Terrorismus inspiriert
wurde“, sagte ein Polizeisprecher am späten Mittwochabend. Weitere Details
wollte er zunächst nicht nennen. Es soll sich um einen Einzeltäter
gehandelt haben. Hunderte Ermittler seien im Einsatz, die sich auf das
Motiv, die Vorbereitungen und mögliche Komplizen des Mannes fokussierten.
Der Terrorismusexperte Peter Neumann vom Londoner King's College sagte, er
gehe von einem Anschlag mit islamistischem Hintergrund aus. „Das ist genau
die Art von Anschlag, die der IS promotet und anstiften will“, sagte
Neumann. Ob eine Verbindung zur Terrormiliz IS tatsächlich gegeben sei,
bleibe aber abzuwarten.
## Theresa May: „Leben wird wie gewohnt weitergehen“
Bei den Opfern des Anschlags handelt es sich um den Polizisten, einen
48-jährigen Familienvater, sowie drei Passanten. Auch am späten Abend war
das Areal um das Parlament in London noch weiträumig abgesperrt.
Hubschrauber kreisten noch über dem Regierungsviertel. Der Anschlag von
London wurde auf den Tag genau ein Jahr nach den Terrorattacken von Brüssel
verübt, bei denen islamistische Selbstmordattentäter 32 Menschen mit sich
in den Tod gerissen und mehr als 300 weitere verletzt hatten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonierte am späten Abend mit der
britischen Premierministerin Theresa May und sprach ihr und allen Briten
ihre Anteilnahme aus, wie Regierungssprecher Steffen Seibert per Twitter
mitteilte. Gleich nach dem Anschlag hatte Merkel erklärt, dass Deutschland
im Kampf gegen jede Form von Terrorismus „fest und entschlossen an der
Seite Großbritanniens“ stehe. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
sagte: „In diesen Stunden sind wir Deutsche dem britischen Volk in
besonderer Weise verbunden.“
Premierministerin May kündigte nach einer Sitzung mit ihrem
Sicherheitskabinett am Mittwochabend an, dass die Terrorwarnstufe trotz des
Anschlags nicht erhöht wird. Den Anschlag bezeichnete sie als „krank und
verkommen“. Das Leben werde wie gewohnt weitergehen. „Morgen früh wird das
Parlament zusammentreten wie immer.“ Nach der aktuellen Warnstufe in
Großbritannien gilt ein Anschlag bereits als „sehr wahrscheinlich“.
Unter den Verletzten in London sind mindestens drei französische Schüler,
wie das französische Außenministerium in Paris mitteilte. Auch zwei
rumänische Staatsbürger sollen verletzt worden sein. Unklar blieb zunächst,
ob auch deutsche Staatsangehörige betroffen sind.
Die Polizei rief Zeugen auf, Filmaufnahmen und Fotos an die Ermittler zu
senden. Zugleich bat sie Augenzeugen um Zurückhaltung. Sie sollten keine
Bilder und Videos von Verletzten in Umlauf bringen.
23 Mar 2017
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